Archives for April 2015

Anker

Die Tasse mit den blauen Punkten

Heute Nachmittag beginnt ein Kurs. Ich freue mich schon – es ist so ein schöner Frühlingstag, und der Kurs ist ausgebucht: Ich werde es mit vielen interessanten Menschen und viel kreativer Energie zu tun haben…
Das Bild, an dem ich gerade male, habe ich schon abgehängt. Die Frau darauf muss jetzt ein paar Tage warten, Montag geht das Malabenteuer weiter. Ich werde darüber berichten und euch – meine Leserinnen und Leser – vielleicht dazu anregen, ebenfalls zu malen!

Bild2Die letzten beiden Tage habe ich viel Zeit darauf verwendet, den Kurs vorzubereiten.

Es ist mir wichtig, dabei keine Eile zu haben…
So stelle ich mich innerlich schon auf die Zeitlosigkeit ein, die wir beim Malen erleben können, und die ich den Kursteilnehmern gerne vermitteln möchte.

Ich habe gemalt, meditiert, und meine „kreative Göttin“ – die Inspiration – zu Wort kommen lassen.

Ich habe das Atelier und den Meditationsraum aufgeräumt, während die Räume und der Balkon geputzt wurden.

Ich habe nachgesehen, ob von jeder Farbe noch genug da ist. Ich habe Bücher zum Verkauf bereitgelegt, die Teeküche vorbereitet, Schokolade und Kekse besorgt, eine Sonnenblume gekauft, die mich so anlächelte, dass klar war, sie muss dabei sein.

Und ich habe gestern und heute Morgen, im Bett, meine Intuition befragt, auf welche Weise ich den Kurs dieses Mal aufziehen, welche Geschichten ich erzählen und welche Meditationen ich machen sollte. Und ich habe mir Notizen dazu gemacht.

Meine Tasse mit den blauen Punkten war immer dabei! Das fiel mir heute Morgen auf, als ich mein Frühstück vorbereitete. Da stand die Tasse, das Sieb noch auf dem Kopf, in dem der Tee vor sich hin zog, und sagte: „Ist dir eigentlich klar, wie wichtig ich für dich bin?“
Ich stutzte.
„Ja, sagte sie, „du hast mich zurzeit immer dabei – morgens mit grünem Tee zum Wachwerden. Dann mit deinem Assamtee beim Frühstück. Später mit diesem ganzen anderen Tees – am Computer, beim Kursvorbereiten, wenn du Coachingsitzungen gibst oder Kurse leitest, abends vor dem Einschlafen, und sogar beim Malen!
Da hast du schon mal einen Pinsel mit Farbe in den Tee getaucht, und wenn ich nicht laut aufgeschrieen hätte, wäre es dir gar nicht aufgefallen.“

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cup1Cup2Meine Lieblingstassen wechseln. Mal haben sie Streifen, mal Blumen, mal irgendwelche possierlichen Tierchen und mal sind sie einfarbig.

Aber es stimmt, meine aktuelle Lieblingstasse ist immer, überall dabei.

Sie ist ein Anker für mich, eine Insel in der Geschäftigkeit des täglichen Lebens.

Sie erinnert mich daran, auch mal innezuhalten, einen Schluck Tee zu trinken, mich zu besinnen.

Das funktioniert auch beim Malen – jedenfalls für mich. Die Tasse steht dick und breit zwischen den Farben, und ich brauche besonders viel Achtsamkeit, um sie nicht als Wasserglas zu missbrauchen (Siehe oben). Diese Achtsamkeit hilft mir, mich nicht so leicht in alten Mustern und Automatismen zu verlieren.

Bevor ich einen Kurs leite, suche ich mit besonderer Sorgfalt die richtige Tasse aus. Aber heute ist schon klar: Es wird die Punktetasse sein! Erinnert sie mich doch daran, dass auch das kleinste Pünktchen beim Malen seinen Sinn hat, und mit Liebe und Achtsamkeit auf das Papier gesetzt werden will.

Was sind deine Anker?
Wenn ihr mögt, schreibt mir was eure Anker sind!
Gerne auch mit Fotos – die kann ich, wenn es euch recht ist, mit Auszügen aus euren Mails mal hier veröffentlichen!

… und jetzt einen Tee! 

Deine eigene kostbare Lebendigkeit

Einwände – und was hinter ihnen liegt

Endlich habe ich Zeit, mein Buch „Kreativität – die Kunst, im Fluss zu sein“ zu überarbeiten und als eBook zu veröffentlichen. Jeden Tag lese ich 1-2 Kapitel, freue mich an den Geschichten, fühle mich von den Hinweisen und Übungen angeregt. So, als hätte jemand anders sie geschrieben.

Hier ein kleiner Auszug:

Die Kunst, Hindernisse zu bauen
Eine gute – vielleicht die beste – Möglichkeit, den inneren Lähmungsexperten weiterhin die Macht zu geben, ist es, gar nicht erst mit dem Malen, Spielen, Leben anzufangen, sondern die schöpferische Kraft darauf zu verschwenden, Hindernisse zu bauen.

Das geht dann so:
Zuerst war da der Wunsch, etwas zu gestalten.
Die Idee und die Lust.
Dann die Entscheidung: Hey, ich mache das! Ich wollte immer schon mal…
Schließlich der richtige Zeitpunkt, die Gelegenheit.
Und – das leere Blatt, die Leinwand, der Augenblick, in dem es losgeht.
Nun ja, losgehen könnte,
wenn da nicht die Einwände wären…

Einwand Nr.1

Ach, die Welt ist so voll mit Dingen. Büchern, Bildern. Die Werke von Picasso, tausende von Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen. Der war wenigstens begabt. Hat aber auch viel früher angefangen. Und studiert hat er auch. Für mich ist es zu spät. Ja, wenn ich damals den Mut gehabt hätte, Kunst zu studieren – aber die haben es mir ja ausgeredet. Was soll ich in meinem Alter noch anfangen. Da lachen ja die Hühner!

Einwand Nr.2

Ich weiß, dass ich begabt bin. Ziemlich sogar. Ich kann viel besser malen als der Typ, der neulich bei meinem Zahnarzt im Wartezimmer eine Ausstellung hatte. Mein Gott, sich so zu blamieren! Das wird mir nicht passieren! Ich fange erst an, wenn ich wirklich perfekt bin. Vielleicht in ein, zwei Jahren.

Einwand Nr.3

Mir fällt sowieso nichts ein. Mir ist noch nie was Gutes eingefallen.


Einwände sind bequem – und weder liebevoll noch
 kreativ

Einwände sind bequem. Sie halten uns davon ab, genauer hinzuspüren und zu entdecken, was wirklich mit uns los ist.

Vielleicht fühlen wir uns beim Malen immer gleich unter Druck, etwas Perfektes, Kreatives, Freies, Fließendes, Eigenes, Intuitives usw. herzustellen – und haben verständlicherweise keine Lust darauf.

Vielleicht haben wir Angst vor der Kritik des inneren Richters (und wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen).

Und vielleicht sind wir einfach müde oder wollen einen Spaziergang machen und Eis essen – denken aber, wir sollten malen (und machen uns Druck und kommen deshalb nie an den Punkt, zu erleben, dass Malen ein tiefes, berührendes Abenteuer sein kann).

Liebevoll
Verborgen hinter all diesen Einwänden steht in Wirklichkeit die Lust zu leben, zu fühlen, zu sein, zu spielen, sich von innen her zu erfahren und spielerisch auszudrücken.

Die Lust, liebevoll mit sich selbst umzugehen, offen zu sein für Lebensfreude, Höhen und Tiefen, hell und dunkel, intensives Erleben.

Die Lust, einfach mal anzufangen – immer wieder aufs Neue – und die Lust, zu lachen, wenn man auf die Nase fällt und aufzustehen und den Staub abzuklopfen und einen neuen, mutigen Schritt zu machen – in das Wunderland unseres eigenen Lebens.

Lust ist da.
Lust ist immer da – doch die Einwände halten uns von ihr ab.
Und es liegt an uns, den jeweiligen Einwand zu bemerken, als Einwand zu erkennen – und nicht gleich auf ihn hereinzufallen!

Stattdessen können wir ein paarmal tief durchatmen, etwas näher auf uns selbst zugehen – und spüren, was der nächste kleine Schritt in unsere Lebendigkeit sein könnte.

Welche Lust ist hinter der lähmenden Energie des Einwands zu spüren?
Wie fühlt sich die Lebendigkeit an, die dort zu ahnen ist?
Lebendigkeit ist nicht perfekt, sondern hell oder dunkel, wild oder still, kraftvoll oder zart. Oder alles zugleich.

Mit Pinsel und Farbe können wir sie zum Tanzen bringen.

 

Und hier eine Einladung in deine eigenen Lebendigkeit:
In meinem MiniKurs am 24./25. April sind noch 2 Plätze frei.

BlogXX

 

Kreative Pause

Entspannt in den Frühling…

Die Ostertage und die vorbereitende Fastenzeit sind vorbei und der Frühling öffnet seine Arme und lockt mit wärmender Sonne, Cafétischen im Freien, leuchtenden Spazierwegen.

Zeit für eine kreative Pause, auch beim Blogschreiben. Nächste Woche werde ich hier wieder mit einer meiner Geschichten aufwarten!

Bis dahin vielleicht diese Anregung:
Vor ein paar Tagen klickte ich mal wieder das kleine Video an, das unter „aktuell“ auf meiner Website zu finden ist – und war aufs Neue inspiriert.
Was für ein nützlicher Tipp für eine kreative Pause!

Vielleicht könnte es die eine oder den anderen unter euch ebenfalls erfreuen:

Ein Moment reicht

Und für alle, die Lust auf eine kleine entspannte Mal-Pause haben:
In meinem Kurs am 24./25. April sind noch zwei Plätze frei (und auf dem Staffelsee fährt das kleine, weiße Passagierboot wieder, und die Wildblumenwiesen beginnen zu blühen…)

 

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