Archives for Februar 2013

Jeder ist ein Künstler

Ein Auszug aus meinem neuen Artikel für die Zeitschrift WEGE:
„Aus irgendeinem Grund scheinen die Menschen ihre natürliche Kreativität ab einem bestimmten Alter zu verlieren. Das geht so weit, dass die meisten gar nicht mehr wissen, dass es eigentlich das natürlichste auf der Welt für sie ist, kreativ zu sein. „Malen? Schreiben? Musik machen? Spielen? Kann ich nicht – und brauche ich auch nicht“, sagen sie und gehen zurück in ihren durchstrukturierten, verstandesorientierten Alltag mit seinen unbewussten inneren Konzepten und Leistungsansprüchen. Doch gerade in den letzten Jahren scheinen immer mehr Menschen zu spüren, dass ihnen etwas fehlt.
Sie wollen selber kreativ tätig werden und erleben, dass der schöpferische Strom auch in ihnen fließt. Ich denke, als Joseph Beuys proklamierte: „Jeder Mensch ist ein Künstler“, sprach er von diesem Phänomen.

Die Menschen beginnen zu wissen oder zu ahnen, dass ihre schöpferischen Fähigkeiten nicht verschwunden, sondern nur vergraben sind wie ein geheimer Schatz, den man wieder ans Tageslicht bringen kann. Instinktiv suchen sie nach Möglichkeiten, um ihre frühen Erfahrungen schöpferischer Freiheit, kreativen Fließens und Einsseins mit dem Ausdruck ihrer Seele wieder in ihr Leben zu holen.“

Eine Möglichkeit, dieses Einssein zu erleben – oder, wenn es fern und unerreichbar scheint, die Blockaden zu verstehen, die es behindern – gibt es in meinen Kursen.

Oder im Kleinen an den gemeinsamen virtuellen Malabenden! Warum virtuell? Weil jeder bei sich zuhause malt, nicht im selben Raum. Trotzdem entsteht ein gemeinsames Energiefeld, und auch die Verpflichtung, wirklich mitzumachen wird größer!

Neue Termine:
Mittwoch, 20.02. von 18:00 bis 21:00 Uhr
Montag, 25.02. von 18:00 bis 21:00 Uhr
In diesem Zeitrahmen fängt jeder an, wenn es passt und hört auf, wenn es passt.
Feedback willkommen!

Wann ist das Bild fertig?

… und gleich noch ein weiterer Eintrag!
Eine Malkollegin fragte, wie man weiß, wann ein Bild „fertig“ ist.
Hier die Antwort, die ich schickte (und die vielleicht auch andere interessiert…)

„Die Frage, ob und wann ein Bild fertig ist, stellt sich immer wieder…
Letztlich ist es eine Erfahrungssache – denn was wir eigentlich fragen, ist, ob dieser bestimmte MALPROZESS fertig ist. Und das ist etwas, das wir irgendwann spüren lernen.

Eine Faustregel: Wenn das Bild noch Energie für dich hat, geht es noch weiter. Energie ist quasi die „Messeinheit“ für Malprozesse… Das kann ANREGENDE, SPANNENDE, aber auch SCHWIERIGE, BLOCKIERTE, SCHWERE Energie sein!
Oft hören wir auf, weil wir vor einer Blockade, einer Abwehrmauer stehen und lieber etwas Neues anfangen. Aber nichts hat mehr Energie als eine Abwehr/Blockade. Nur eben keine „nette“ Energie. Mehr wie ein schwarzes Loch. Doch das ändert sich, wenn wir dranbleiben! Eine der erhebendsten Erfahrungen…
Mit Blockaden umzugehen ist immer wieder eine Herausforderung, eine Begegnung mit unseren inneren Drachen… aber es lohnt sich, dran zu bleiben. Hilfreich sind die Fragen in meinen Buch „Kreativität – die Kunst, im Fluss zu sein“, oder im Buch von Michele Cassou „Point Zero“.
Ein fertiges Bild (ein abgeschlossener Prozess) hat so eine erfüllte Energie – wie der reife Apfel, der vom Stamm fällt. Der Malprozess mit all seinen kleinen Nebenprozessen ist vollendet, und das nächste Bild bahnt sich schon in uns an…
Und noch eine Faustregel:
Wenn man sich nicht sicher ist, ob ein Bild fertig ist: Weitermachen! Fragen stellen!
Es gibt nur sehr wenige Menschen, die zu lange weiter malen (doch, es gibt sie…), die meisten brechen den Malprozess zu früh ab – sie gehen auf Nummer Sicher und verpassen die größten Abenteuer.“

Mohn im Winter

Schreibe gerade an einem Artikel für die WEGE-Zeitschrift in Österreich. Thema des Heftes: Kreativität.
Das geht dann so: Einen Tag lang schreiben, korrigieren, denken, fühlen, atmen, schreiben bis Mitternacht. Am nächsten Tag schreiben, korrigieren, denken, fühlen usw… Und wenn ich immer so weiter mache, ist  garantiert, dass der Artikel nichts wird.

Ein von einem schreibenden Fleißautomaten verfasster Artikel klingt irgendwann auch wie von einem schreibenden Fleißautomat verfasst. Langweilig. Vorhersagbar. Platt.

Aber zum Glück habe ich meine Spaziergänge. Und Menschen, die mich durcheinander wirbeln. Und abends das Malen! Wortlose Welten, Bewegungen, die alle Sinne und Fähigkeiten mitnehmen auf eine Reise ins Unbekannte. Mohn. Eine weinende Frau. Fische. Und alles, alles zum Glück frei stehen gelassen, ohne Interpretation. Spuren meines tiefsten Lebens… Nötig wie das Atmen. Deshalb kommt auch gleich ein neuer Maltermine dazu:

Nächste Maltermine:
Samstag, 09.02.
Mittwoch, 13.02.

offener Raum von 18:00 – 22:00 Uhr

Das heißt, um 18:00 Uhr eröffne und um 22:00 Uhr schließe ich hier das Energiefeld, male selbst immer eine bis 1 1/2 Stunden. Jede/r kann sich einklinken, wie es ihr oder ihm passt.
Und meldet euch, wenn ihr mitmacht! Ein Mail oder ein Kommentar verstärkt das kreative Feld…