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Reisen. mit. der. Deutschen. Bahn.

Urlaub, unterwegs sein, Bahn fahren. In Bielefeld ein Besuch im Verlag (um mein neues Buch, an dem ich gerade schreibe, anzubieten) und dann weiter in den Norden.
Da stehe ich dann also auf dem Bielefelder Bahnhof – sehr, sehr lange bevor der Zug einfährt, wie es meine Art ist – und fühle mich so merkwürdig wohl. Warum eigentlich? Weil mein Buch trotz schwieriger Wirtschaftslage wahrscheinlich einen Verleger hat? Weil ich so gut gefrühstückt habe? Weil ich in mein Lieblings-Biohotel fahre?

Jetzt hab ich’s: Weil die Zug-Ansagen am Bahnsteig so seltsam gut, kreativ und westfälisch sind. Da spricht ein Mann, nicht mehr so jung, bedächtige Stimme und kein Wort zuviel! „Zug nach Münster hat 5 Minuten Verspätung“ oder „Anschlüsse: Münster 10 Uhr 10 Gleis 4, Hannover 10 Uhr 23 Gleis 7“ und so weiter. Hey Leute, geht doch!

Beim Umsteigen in Hannover schlägt dann unsere Zivilisation wieder zu, und zwar mit Macht: „Verehrte. Zuggäste. Willkommen. in. der. EXPO. und. Messestadt. Hannover. Ihre. Anschlusszüge. ICE. 203. nach. München. über. Göttingen. Kassel. Wilhelmshöhe. Fulda. Würzburg. Nürnberg. Abfahrt. 11 Uhr. 25. auf. Gleis. 14. Dieser. Zug. verzögert. sich. in . der. Anfahrt. um. etwa. 17. Minuten. und. fährt. abweichend. auf. Gleis. 29. ein. Regionalbahn. 23789. nach. Garbsen. über. …“
Gefühlte 10 Minuten so weiter mit der Worthäckselmaschine und dann alles noch einmal auf Englisch. Leider muss ich gerade in Hannover IMMER umsteigen – eine sehr, sehr große Übung in Duldsamkeit, Demut und bedingungsloser Liebe…

Juni

… und irgendwo ist immer ein Rasenmäher!
Schönes Schreibthema: Dieses Foto zusammen mit dem obigen Motto