Archives for September 2015

Technik und Kreativität

Aus der Not geboren

In diesem Winter habe ich vor, endlich einen Plan zu verwirklichen, den ich schon seit Jahren mit mir herumtrage: Einen oder zwei Monate irgendwo anders zu wohnen. Hier, in diesem Schneegebiet, fällt mir nämlich bei Eis und Schnee regelmäßig die Decke auf den Kopf (ich bin kein Skifahrer und hasse es auch, auf glatten Wegen ins Rutschen zu kommen).

Also bereite ich mich auf mein „Winterquartier“ vor (wo das ist, werde ich hier noch erzählen). Unter anderem, indem ich ausprobiere, was mein iPad alles kann: Ich möchte  meinen Computer am liebsten zuhause lassen.

Außerdem fordert meine „Firma“ von mir, dass ich mal wieder mehr an die Öffentlichkeit gehe, mich zeige, mehr für meine Arbeit (Kurse, Coaching, Kreativität) werbe. Das ist zwar nicht mein Lieblingsjob, muss aber leider sein, weil ich sonst mein kleines Business einpacken kann.

Und jetzt die Kombi aus den beiden Plänen: ich habe angefangen, mit dem iPad kleine Postkarten herzustellen, die ich nach und nach auf Facebook poste. Ich verwende Sprüche von mir (aus meiner Arbeit oder aus meinen Büchern) und Fotos aus meinem Archiv, die dazu passen. Unglaublich, was für eine Resonanz das bringt! Ich war bislang kein Fan von Facebook, es war mir zu unübersichtlich… aber das ändert sich gerade.

Da hat sich in meinem Kopf etwas verschoben: Werbung kann einfach ein Spiel mit kreativen Ideen sein… Und dann macht sie sogar Spaß!

Hier die erste Postkarte: (und dies ist der erste Blogbeitrag, den ich ganz mit meinem iPad gestaltet habe. Die Reise rückt näher!)

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Paros kreatives Manifest :-)

Spätestens ab August, September muss ich die Kurse für das kommende Jahr festlegen.
Ich muss mich entscheiden, was ich alles anbieten will, was sich ändert, was gleich bleibt.
Und wenn ich so dabei bin, mir die Kurse, die Teilnehmer, das kommende Jahr vorzustellen, beginne ich mich darüber zu freuen, was für einen tollen Beruf ich habe.

HerbstDas war nicht immer so.

Es hat viele Jahre gedauert, bis ich endlich gefunden habe, was für ein Lebens- und Arbeits-Ausdruck für mich stimmt.

Und dann dauerte es noch viel länger, bis ich meine Vision an der Realität getestet und gegen alle (inneren und äußeren) Widerstände umgesetzt und materialisiert hatte.

Doch wenn wir das einmal geschafft haben, wissen wir, wie es geht!
Dann können wir allen weiteren Veränderungen, die auf uns zukommen, mit größerer Leichtigkeit (und weniger Angst) begegnen. Denn Veränderungen gibt es immer.
Das Leben ist seinem Wesen nach kreativ und steht nie still.

In der Politik, in der Ökologie, der Wirtschaft, der Welt überhaupt können wir das heute so klar sehen, wie seit Jahren nicht. Die alte, bequeme Gewohnheit, unliebsame Entwicklungen auszublenden und irgendwie weiterzuwursteln wie bisher (bloß nichts verändern!) lässt sich nicht mehr halten. Nirgends. Für manche ist das erschreckend.

Der Umgang mit Kreativität lehrt uns, in jedem Augenblick offen zu sein für Neues, Anderes, Unbekanntes – ohne gleich zu erschrecken und uns ängstlich zurückzuziehen. Nein, wir üben, allem, was sich uns offenbart, mit mutigem Herzen zu begegnen.
Auch den Veränderungen in der Welt.

Und das heißt: Dies ist unsere Zeit!
Wir werden gebraucht.

Wenn ich mir die Entwicklungen in der Welt und die Reaktionen vieler Menschen ansehen, wird mir klar, dass meine/unsere Arbeit noch viel wichtiger geworden ist: Menschen dabei zu unterstützen, „im Fluss“ zu sein, zu leben, zu malen. Und sie in meinem Meisterkurs dazu anzuleiten, andere auf dieselbe Weise zu unterstützen.

Deshalb möchte ich euch heute sagen:

Ich freue mich, euch mit meinen Kursen zu begleiten, auszubilden und/oder individuell
mit meinen Kreativ-Beratungen zu unterstützen.
Letztlich geht es beim kreativen Tun immer wieder darum, dass wir lernen, die tiefsten Sehnsüchte unseres Herzens wahrzunehmen.
Auf unsere Intuition zu hören und ihr zu folgen.
Unsere Lebensträume zu verwirklichen – so, wie ich meinen Lebenstraum verwirklicht habe und immer noch verwirkliche…

Also:
Lasst es uns wagen, kreativ zu sein!
Veränderungen zu begrüßen.
Unseren lebensfrohen, positiven, hilfreichen Beitrag zu leisten.
Und uns gegenseitig Mut zu machen, aus der Quelle zu leben – auch, wenn wir uns gelegentlich im Nebel verirren.
Ich habe erfahren, dass gerade Nebel, Dunkelheit und Chaos die größten kreativen Schätze bergen!
Ich wünsche euch den Mut, sie immer wieder zu suchen (und zu finden)!

Auf meiner Website findet ihr meine neuen Kurse. Weitere werden folgen.

Neue Herbst-Meditation

Gerade habe ich eine neue Meditation auf meine Website gestellt.
Und weil sie wirklich nützlich ist (und nicht jeder von euch meine Website besucht) stelle ich sie hier ebenfalls vor!

Herbst-Meditation bei Angst (beim Malen, aber auch sonst)
Vor einigen Tagen erhielt ich die Mail einer Malschülerin, die von ihren Versagensängsten beim Malen erzählt. Ich denke, viele können etwas damit anfangen, deshalb hier ein Ausschnitt daraus:

Liebe Paro,
was für eine schaurig schöne Malsitzung hatte ich heute.
Es war von Anfang an ein “Gefriemel” abgehackt, stockend – und doch wollte ich immer wieder weitermachen und konnte nicht aufhören.
Mal hier ein Strich, mal da ein Punkt und im Hintergrund der Gedanke, oh Gott, hoffentlich komme ich nicht ins Stocken!
Und dann wieder die immense Erleichterung, wenn ein kleiner Impuls kam.

Gibt es Versagensängste, die mit dem stockenden Malen gleichzusetzen sind ?
Jetzt, wo ich aufgehört habe bin ich erleichtert.
Es war wie die ungeliebte Schulstunde, die endlich rum ist. Ich hab mir freigegeben…..

Morgen will ich wieder malen, aber auf dieses Gefühl hab ich eigentlich keine Lust. Mal sehen, wie’s mir morgen geht.

MalMedi

Und hier meine Antwort,
die auch gleich eine kleine Meditation enthält:

Das klingt sehr spannend, und es beeindruckt mich, wie du von Impuls zur Impuls immer wieder durchgehalten hast.

Der Ausdruck “Versagensängste” scheint hier richtig gut zu passen.

Und immer, wenn solche Ängste auftauchen, können wir sicher sein, dass wir uns mit irgendeinem Anspruch unter Druck setzen.

Dann versuchen wir “alles richtig” zu machen (perfekt zu malen, total zu entspannen, wirklich im Fluss zu sein usw.) und spüren schließlich nur noch Panik, Druck und Angst.

Kreativität bedeutet eins mit uns zu sein, offen für alles, was da ist und was auftaucht.
Wenn wir uns antreiben und kritisieren, sind wir aber nicht eins.

Wir kritisieren uns auch im täglichen Leben und setzen uns unter Druck… Aber da fällt uns das oft gar nicht mehr auf. Beim Malen hingegen merken wir schnell, wenn uns so gar nichts gelingen will, wenn wir “Friemeln” und uns quälen. Und was tun wir dann?

Wir machen eine kleine Übung, eine Art Achtsamkeits-Meditation, die uns wieder auf den richtigen Weg bringen kann!

Der erste Schritt besteht darin,
uns selbst mit liebevollem Mitgefühl, Verständnis, Freundlichkeit zu betrachten.
Wir sagen Stopp.
Halten inne.
Nehmen uns Zeit.

Wir signalisieren dem Teil in uns, der Angst hat, dass wir auf seiner Seite sind…
Wenn es passt, nehmen wir ihn liebevoll in den Arm.

Dann fragen wir uns: Was würde diesem ängstlichen Teil (oder inneren Kind) richtig gut tun? Was würde er/es brauchen?
Welche Farbe würde es gerne nehmen?
Mit welchem Pinsel würde es gerne malen – und an welcher Stelle?

Und es dann lassen wir ihn/es malen.
Das muss nicht lange sein – die innere Haltung zählt. Das Mitgefühl, die Freundlichkeit, das offene Interesse.
Probiere es aus und schau, was passiert!

Und ein Hinweis zum Malen und fürs Leben:
Oft stellen wir uns vor, wir müssten “total kreativ im Fluss sein” und die Angst müsste weg sein.
Wir streben nach dem Flow und beurteilen alles, was ihm anscheinend im Wege steht, als störend.
Wir lehnen ab, was gerade IST. Und verstärken damit den inneren Kampf noch mehr.

Stattdessen geht es darum, liebevoll mit dem umzugehen, was auftaucht.
In diesem Fall die Versagensangst.
Und diese liebevolle Annahme ist eine Form, im Fluss zu sein!
Mit uns selbst, unseren Gefühlen und unseren Zuständen liebevoll zu fließen, ist die wichtigste Grundlage für unsere Kreativität. Für unser Leben auch.

(Die Malschülerin probierte das aus und hatte beim nächsten Mal eine wunderbar zarte, fließende Malsitzung)