Jetzt wird’s kreativ

Januar, Woche 3 – Ein paar Gedanken vorweg

Vor etwa zwei Wochen erhielt ich einen Kommentar zu diesem Blog, in dem die Schreiberin berichtete, dass sie – angeregt durch meine Worte und die Übungen – endlich wieder einmal Lust bekam zu malen.
Sie wollte sich selbst malen, das, was sie fühlte und wahrnahm, wenn sie mit sich Kontakt aufnahm, und sie schickte mir auch einen Link zu dem Bild, das dabei entstanden war.
Ich war begeistert und möchte heute Martinas Bild und den Link zu ihrer Seite mit euch teilen (https://sinfoniemia.wordpress.com):

BlogVäthVielleicht regt euch das an, dachte ich, selbst zu Farbe und Pinsel zu greifen! Die Übungen der letzten zwei Wochen bieten eine gute Grundlage dafür.

Um sie zu erweitern und direkt auf das Malen zu beziehen, stelle ich hier eine Übung aus meinem Buch „Love To Create“ vor.
Ich freue mich, wenn ihr sie als Anregung nehmt zu spielen und herauszufinden, was für ein Ausdruck sich dieses Mal zeigen möchte (und ich bin gespannt, wie es war).

Ein wichtiger Tipp dazu: Jeder Ausdruck, der erscheint, ist wertvoll, jeder Ausdruck hat seine eigene Bedeutung und Schönheit, auch, wenn der Kopf das nicht versteht.


Januar, Woche 3 – Übungen und Strukturen

Hier die neue Übung für diese Woche (ich würde sie mindestens einmal ausprobieren!):

Die Quelle erleben

Befestige ein Blatt Malpapier an der Wand – so hoch, dass du es leicht mit ausgestreckten Armen erreichst. Farben, Pinsel und Wasser stehen bereit.

Stelle dich nun vor das Blatt und schließe die Augen. Spüre deine Füße auf dem Boden. Spüre, wie das Gewicht des Körpers auf den Fußsohlen lastet.

Lasse deine Knie locker werden und erlaube deinem Körper, kleine Mini-Bewegungen zu machen. Es ist das Wesen des Körpers, sich immer etwas zu bewegen. Diese feinen Bewegungen, die wir meistens automatisch unterdrücken, gibst du jetzt frei.

Nimm dir Zeit, auf diese Weise auf deinen Körper zu hören und ihn von der Leine zu lassen wie einen bewegungsfreudigen Hund.

Achte nun auch auf deinen Atem: Meistens neigen wir dazu, unseren Atem anzuhalten, wenn wir solche Übungen machen. Gib jetzt auch den Atem frei und spüre, wie die Übung dadurch tiefer und intensiver wird. Du beginnst deine Lebenskraft zu spüren.

Lasse die Übung weiterlaufen und achte nun darauf, wie sich deine Lebenskraft anfühlt. Was du spürst. Lebendige Impulse. Bewegungslust.

Nun lege mit geschlossenen Augen deine Hände auf das Blatt. Spüre den Kontakt mit dem Papier. Wie fühlt sich dieser Kontakt an? Atme weiterhin tief und lasse deinen Körper mit der Lebenskraft schwingen. Erlaube deinen Armen und Händen, sich von dieser Kraft bewegen zu lassen. Du wirst merken, dass klare Bewegungsimpulse auftauchen.

Nimm dir jetzt fünf bis zehn Minuten Zeit, diesen Tanz deiner Hände auf dem Papier zu erleben. Manchmal bleiben die Hände vielleicht still liegen. Manchmal möchten vielleicht die Finger klopfen. Manchmal entstehen Kreise. Manchmal Striche oder andere Formen. Manchmal ist die Bewegung schnell. Manchmal langsam.
Du musst nichts planen, nichts kontrollieren, nichts entscheiden. Dein Atem und deine Körper erlauben der Quelle, sich in der Gegenwart durch dich auszudrücken.

Wenn du magst, nimm jetzt Pinsel und Farbe dazu. Folge derselben Bewegungslust und wähle die Farbe, die dein Bauch gerade haben will. Die dir gut tut. Fülle den Pinsel mit Farbe und führe deinen Tanz auf dem Blatt weiter. Von innen nach außen, vom Fühlen und Spüren zum Tun.

Du malst was kommst, hörst die Geräusche des Pinsels oder der Hände auf dem Blatt, spürst deine Lebenskraft in Bewegung.

Du bist kreativ.

🙂


Zu Anregung hier noch der Link zu einem neuen Interview, in dem ich über Kreativität spreche:

http://www.new-culture-spirit.de/aktuelles/wir-erleben-uns-durch-unsere-kreativitaet-wieder-als-ganzes/