Sommerspiele – Teil 2

Inspiration

Die Rolle der Muse im Mythos
war immer die der Inspiration.
-Anais Nin

Die Inspiration! Hahaha!
Das ist eine alte romantische Idee ohne Sinn und Verstand.
– Auguste Rodin

Wie ihr seht, geht es im 2. Teil unseres Mini-Sommerkurses um das Thema Inspiration.
Das dazugehörige Video stützt sich auf einen kleinen Text, den ich auch schon in meinem letzten Schreibkurs vorgestellt habe, und der ganz direkt zum Malen oder Schreiben inspiriert.
Schaut, ob der Text auch euch anspricht.
Wenn ja: Nutzt die Inspiration als Anregung zum Schreiben oder zum Malen.
Also einfach losschreiben oder – wie auch beim letzten Video – losmalen, ohne an Richtig oder Falsch zu denken!
Es geht um Inspiration (Dünger für die Kreativität),
und nicht um Perfektion (Kreativitäts-Killer).

Über euren Malplatz und die nötigen Materialien habe ich schon im letzten Blog & Video gesprochen. Falls noch Fragen offen sind, schickt mir eine Mail!

Wenn euch der Text in dem Video aber nicht anspricht, glaubt bloß nicht, dass ihr die Ausnahme seid und Inspirationen für euch nicht wirken. Oder – etwas altmodisch – dass euch die „Muse“ verschmäht, weil ihr einfach nicht kreativ sein.
Stattdessen lest unten weiter, und dann fragt euch, was auf euch inspirierend wirkt.
Sammelt eure eigenen Inspirationen! Seid mutig!

 

Das Video:

 

Weitere Informationen:

In meinem ergänzenden Newsletter wollte ich das Thema Inspiration etwas ausweiten – mit Fotos, Zitaten, kleinen Texten – und stieß auf einen Wust aus Widersprüchen.
Das führte mich zu der Frage, was Inspiration in meiner Sicht (und meiner Erfahrung) eigentlich ist. Kleiner Forschungsgegenstand, der mich schon häufig beschäftigt hat. Meine wichtigste Erkenntnis dieses Mal:

Vergesst die Muse!

Beim Intuitiven Malen und Kreativen Schreiben tun wir gut daran, nicht auf die so genannte „Muse“ zu warten. Unsere alten Vorstellungen von Inspiration einfach mal zu vergessen.
Was ich damit meine?

Wir sind uns sicher darüber einig, dass die Muse, ähnlich wie der Weihnachtsmann, nicht „wirklich“ existiert.  Sie ist eine Chiffre für eine bestimmte – oder eher eine unbestimmte – Erfahrung. Unbestimmt deshalb, weil die Erfahrung, inspiriert zu sein, für jede und jeden sehr individuell ist. Das heißt, jede und jeder erlebt (und beschreibt) „die Muse“ auf eigene Weise. Und manche erleben sie überhaupt nicht.
Das sagt aber nichts darüber aus, ob wir  je inspiriert oder nicht inspiriert sind.

Sich gelegentlich oder häufig oder ständig inspiriert zu fühlen gehört zum Menschsein.
Jede und jeder ist regelmäßig inspiriert. Wir brauchen einfach nur zu lernen:

1) als erstes unser Inspiriert-Sein überhaupt wahrzunehmen – so, wie WIR es erleben (jede auf ihre ganz eigene Weise),
2) es dann als das zu erkennen, was es ist und
3) es schließlich für unseren individuellen kreativen Ausdruck zu nutzen.

Wie wir Inspiration erleben, kann sich komplett von der Erfahrung anderer unterscheiden.

Wenn wir also so etwas wie „die Muse“ erwarten – eine geheimnisvolle Kraft, die uns von außen trifft wie ein Blitzschlag – dann kann es sein, dass wir unsere eigene Art, inspiriert zu sein, gar nicht erkennen und einfach übersehen. Schade!

Da ist es besser, die Muse und ähnliche Konzepte einfach mal zu beerdigen.
Nicht mehr auf sie zu warten.
Sie zum Weihnachtsmann zu schicken, der schon sehnsüchtig auf sie wartet.
Stattdessen auf die eigenen LUST und LEBENDIGKEIT zu lauschen.
Sie in uns wahrzunehmen, und uns zu fragen, was uns auf diese Weise anregt.
So beginnen wir unsere höchst eigene Kraft der Inspiration kennenzulernen.

Und wen das überfordert, weil es zu unbekannt klingt und er/sie einfach nur malen will, könnte einfach mal in einen meiner Kurse kommen. Da helfe ich euch dabei, eure Inspiration so, wie sie ist, zu erkennen und willkommen zu heißen!


Auf der wahren Entdeckungsreise

finden wir keine neuen Landschaften.
Wir sehen mit neuen Augen.
– Marcel Proust