Sommerreise 2

Café in der Kunsthalle, Bielefeld. Hier treffe ich einmal im Jahr meine Freundin Petra. Wir lassen uns einen Tisch reservieren (immer denselben, den in der Ecke, vorne beim  Fenster), und genießen die 1-2 Stunden „realer“ Begegnung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Den Rest des Jahres treffen wir uns immer nur per Telefon, manchmal sehr häufig, zum Beispiel, wenn ich einen Artikel schreibe oder an einem meiner Bücher feile. Petra ist meine „Schreibfreundin“ – die Einzige, die während längerer Schreibprojekte regelmäßig Einblick in meine noch unentwickelten und fragilen Werke erhält. Sie gibt mir Feedback und übt Textkritik – das ist bitter nötig, wenn ich veröffentlichen will und kein Lektor zwischengeschaltet ist. Wenn der eigene Abstand fehlt und ich das Geschriebene entweder in Grund und Boden verdamme oder vor Begeisterung alle Schwächen übersehe.

Petra sieht die Schwächen und Stärken, die ich auch selbst erkennen würde, wenn ich Zeit hätte, mein wachsendes Werk 1-2 Wochen ruhen zu lassen, um es dann mit Abstand zu betrachten. Die habe ich aber so gut wie nie. Stattdessen habe ich Petra…
Dafür gebe ich ihr eine Suppe aus und einen Salat und ein Mineralwasser und bringe Geschenke mit und stehe natürlich weiterhin in ihrer Schuld: Einen Tag später habe ich einen Termin im Verlag, es geht um die erweiterte Neuauflage meines Kreativitäts-Buches – eigentlich ein völlig neues Buch – und ich freue mich schon jetzt auf die telefonische Zusammenarbeit mit Petra! Und auf das neue Buch:-)