Schreiben & Malen

Kreativ Schreiben

In den letzten beiden Wochen war mein Leben komplett vom Kreativen Schreiben bestimmt, und zwar auf eine Weise, wie ich sie mir vor zwanzig Jahren nie hätte träumen lassen!

Damals schrieb ich zwar sehr viel – Tagebuch, Briefe, kleine Texte – aber mein lebenslanger Wunsch, frei zu malen, regelmäßig zu schreiben und einmal ein Buch zu veröffentlichen, hatte sich noch nicht erfüllt. Es fehlte mir an bestimmten Erkenntnissen, Erfahrungen und Weisheiten, und das wusste ich auch.

Doch auf einmal war es an der Zeit, mein Leben zu ändern. Ich wusste es mit großer innerer Sicherheit. „Es wäre doch eine Schande“, sagte ich mir, „wenn ich den Rest meines Lebens einfach so weitermachen würde wie bisher. Wenn ich mich nicht trauen würde, meine tiefste Sehnsucht zu leben!“

Und so fällte ich den Entschluss, mich nicht länger als Leiterin einer Heilpraktikerschule aufzureiben, sondern mich ganz meiner Kreativität zu widmen. Ich kündigte, packte meine Sachen, gab meine Wohnung auf und mietete in einer anderen Stadt eine neue, kleinere, die ich mir auch würde leisten können, wenn ich nicht sofort Geld verdiente.
Ich gab mir Raum.
Und nach und nach trat alles in mein Leben, was ich für meinen schöpferischen Weg brauchte. Ich begann intuitiv zu malen, fand den richtigen Zugang, um Bücher zu schreiben, entwickelte schließlich Kurse, in denen ich weitergab, was ich selbst erfahren und gelernt hatte.


Bielefeld – einst und jetzt

All das fiel mir wieder ein, als ich letzten Montag in der Thalia-Buchhandlung in Bielefeld eine Lesung hielt.

Thalia
Bielefeld war der Ort, wo ich damals meinen Absprung machte.
Wo ich einen gut bezahlten Job aufgab und nach München zog, um mein erstes Buch zu schreiben: Einen Roman, der nie fertig wurde, sondern heute in Form von Notizen, Skizzen und halben Kapiteln in meinem Keller archiviert ist.

Ja, wie wir alle wissen, hat das Leben manchmal andere Pläne…

Doch mein Entschluss, mich ganz meiner Kreativität zu widmen, war unumstößlich. Und wenn wir etwas wirklich wollen, uns wirklich dafür einsetzen, erfüllt es sich auch! (Das für alle, die vielleicht ähnliche Träume haben wie ich damals).


Online-Kurs

Als ich letzten Mittwoch aus Bielefeld zurückkam,  hatte ich gerade mal einen Tag Zeit, um auszupacken, und schon ging’s weiter:
Meine Einführung in das Kreative Schreiben (die als Teil eines Online-Seminars mit Veit Lindau gefilmt worden war), wurde ausgesendet und ich durfte im Forum Teilnehmerfragen beantworten.

Direkt nach meiner Reise hatte ich eigentlich keine Lust, vorm Bildschirm zu sitzen und weise Dinge von mir zu geben – doch die Begeisterung der Teilnehmer und ihr lebendiges Interesse waren so mitreißend, dass ich weit über meine Schlafenszeit hinaus aus dem Nähkästchen plauderte und Fragen beantwortete…

Hier ein Auszug aus einer meiner Antworten im Forum (der vielleicht auch einige von euch interessieren könnte):

Das wichtigste beim Schreiben ist, dass man überhaupt mal anfängt.
Dass man überhaupt mal in Fluss kommt, sich ausdrückt, einfach so, wie man auch spricht. Ein Wort hinter das andere setzen, bis Sätze entstehen… Es ist wirklich sehr einfach, wenn man nicht sofort an das perfekte Ergebnis denkt.

Vom ersten Wort bis zum “perfekten Ergebnis” gehen wir viele Schritte, genau wie wenn wir eine Reise machen. Schreiben ist wie eine Reise.

Kennst du den schönen Spruch: “Selbst eine Reise von 1000 Meilen fängt mit dem ersten Schritt an”. Beim Schreiben ist es genauso. Auch da müssen wir am Anfang viele kleine Babyschritte machen.


Das ist bei jedem Anfang so: Ob wir nun einen Brief schreiben, eine Botschaft verkünden oder ein ganzes Buch verfassen.

Ich würde sagen, fang einfach mal an!

Spiel herum, probier herum, experimentiere mit verschiedenen Stimmen, mit verschiedenen Formen – alles ist erlaubt! Vor dem perfekten Ergebnis müssen wir erstmal unsere Stimme finden, uns mit dem Schreiben vertraut machen, erleben, dass immer irgendetwas kommt. Und es ist wichtig, nicht gleich zu zensieren, was wir geschrieben haben. Am Anfang ist es wichtig, absolut ALLES schreiben zu dürfen.
Lass dein inneres Kind spielen!

Und zeige deine Texte zuerst nur Menschen, die etwas vom kreativen Schreiben verstehen!

Und falls die inneren Stimmen, die dir sagen, das wird alles nichts, zu laut werden, hol dir Hilfe! Der Umgang mit unseren eigenen Ansprüchen und unseren inneren Kritikern will gelernt sein. Das gehört genauso zum Schreibenlernen, wie alles andere!

 

… und Intuitives Malen

Nach so vielen Worten, so viel Schreiben wuchs in mir die Sehnsucht nach dem wortlosen Raum, den wir beim Intuitiven Malen betreten. Und passend zu dieser Sehnsucht fand ich in meiner Mailbox die folgende E-Mail einer meiner diesjährigen Meisterschülerinnen vor. Sie vermittelte mir soviel Malfreude, soviel Farblust, dass ich sie hier an euch weitergeben möchte:

Die Mail: Ich möchte gerne meine Freude über diesen unglaublich kreativen Frühlingstag mit Euch teilen.

SybilleNach meiner Geburtstagswoche war ich heute mit mir und meiner kreativen Seite einfach nur glücklich.
Störungsfrei.
Meine offene Balkontür liess Sonne und Vogelgezwitscher zu mir herein.
Alles ging mir leicht von der Hand, egal ob malen, lesen, kochen, lieben, schreiben – ich war mit allem einverstanden.
Am Nachmittag war ich noch eine Runde am See und beim Rückweg schnabulierte ich von den kleinen grünen Verbündeten, die sich gerne von mir pflücken liessen.

Herzliche Grüße voller Sonnenschein und Wald-und Wiesengrün!
Sybille Stett-Torremante


Selber malen
Von Sybilles Foto angeregt, endlich wieder selbst in Farben zu schwelgen, werde ich heute das Bild, an dem ich male, wieder aufhängen und in die freie, wortlose kreative Welt eintauchen.

Das Atelier ist eröffnet!
Und alle, die sich in das Energiefeld einklinken und mitmalen möchten, sind natürlich herzlich willkommen.

Die Mal-Zeiten der nächsten Tage:
Heute Nachmittag (09.04.) so um 16:00 Uhr
Montag (11.04.) gegen Abend
Dienstag (12.04.) gegen Abend
Donnerstag, (14.04.) im Laufe des Tages
Sonntag (17.04.) ebenfalls…

Ich werde malen – und wenn es nur wenig ist!
Es geht ja nicht um Masse, Leistung, Anspruch – nein, wir malen, um still zu werden, Gegenwart zu tanken, liebevoll auf unsere kreativen Impulse zu lauschen…

Und: Über eure Fotos und Berichte freue ich mich immer sehr! 

(Kleine überfällige Botschaft an Stefanie aus Schweden: Ich melde mich demnächst per E-Mail bei dir! Und DANKE für deine liebe Briefsendung!)