Schnecke beim Malen

Ein Buch, das neben meinem Bett liegt & darauf wartet, gelesen zu werden, heißt: „Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“. Ich zögere, es aufzuklappen – und vielleicht zu entdecken, dass es anders ist, als der Titel verspricht. Nicht so fein, nicht so lustig, nicht so gegenwärtig…

Heute beim Malen fiel mir dieser Titel ein, und ich dachte, das ist jetzt das Geräusch einer Schnecke beim Malen, das Fühlen einer Schnecke beim Malen: Langsam, die Vibration der Farbe spürend, die Rauheit des Papiers erlebend, meine eigene Präsenz spürend, achtsam, liebevoll, vollkommen gegenwärtig.

Und kurz darauf ertappe ich mich wieder beim Planen: All die Ideen, die auftauchen, wie ich gleich weitermalen könnte…
Eine Schnecke mit Zeitplan, Kontrolle, Ideen… (Was sagte doch gleich Robert Rauschenberg über Ideen?!)

Und wieder zurück zum Geräusch des Pinsels auf dem Papier, zurück zu meinen Empfindungen im Moment, zurück zu der Gewissheit, dass alles aus DIESEM Augenblick entspringt. Fühlen. Atmen. Eine neue Farbe nehmen. Meditation in Aktion.

Was ist deine Farbe in diesem Moment? Was ist dein kostbarer Ausdruck in diesem Moment?
In dieser Woche lade ich ein zu einer Übung in Langsamkeit und Entdeckerfreude. Rückmeldungen erwünscht!