leben und lernen

Der sechste Schritt

Als zwei noch ungeborene Kinder zu Erde fliegen
und drunten ihre Eltern erblicken, rufen sie ihnen zu:
„Nun so seht uns freundlich an, ihr zwei Eltern,…
und tut uns nicht wehe und spielet mit uns, aber lange,
und erzählet uns viel, und gebt uns einen Kuss.“
Jean Paul

Unsere Wünsche und Träume sind wie ungeborene Kinder, denen wir in die Welt verhelfen.
Und als gute Eltern haben wir die Pflicht, sie liebevoll zu begleiten, ihnen viel zu erzählen und beizubringen, Geduld mit ihren Lernerfahrungen und Rückschlägen zu haben – und ihnen ab und zu einen Kuss zu geben!

Im sechsten Schritt stellen wir uns in die Rolle dieser Eltern.

Wir üben und entwickeln die Fähigkeit, den Überblick über unser Projekt zu behalten und immer wieder zu wissen, wo wir stehen und was als nächstes dran ist.
Wir üben verschiedene Ressourcen und Fähigkeiten einzusetzen (und wenn nötig, dazuzulernen). Wir üben, uns manchmal Hilfe zu holen – und nicht gleich aufzugeben, wenn wir vom Weg abkommen, unser Ziel zeitweilig aus dem Blick verlieren oder auch mal hinfallen und uns weh tun.
Wir üben auch, uns selbst zu loben, zu belohnen – und uns gelegentlich zu vergeben, dass wir unsere eigenen hohen Erwartungen nicht erfüllt haben.

Lemgo.groß.PopkornDie Übung:

Wir wissen jetzt, dass es darum geht, immer nur einen Schritt zu tun.
Ist das nicht entspannend!

Wir finden den einen, stimmigen nächsten Schritt – und dann TUN wir ihn.

Und zwar jetzt, heute, gleich als nächstes.  Beginnen wir stattdessen zu zögern, zu rationalisieren, auszuweichen, dann schauen wir, ob der Schritt vielleicht zu groß oder noch nicht wirklich stimmig ist.
Und dann ändern wir entsprechend.

Ist der Schritt aber stimmig, dann tun wir ihn. Und gleich noch den nächsten: Wir planen und notieren, wie es weitergeht.

 

SCHREIB_Mai14Den Überblick behalten
Ich empfehle dir, ein Journal zu führen, in dem du aufschreibst:
Wie es war, den ersten Schritt zu tun und welche Erfahrungen du dabei gemacht hast.

Was du gelernt hast,  was gut geklappt hat, was du beim nächsten Mal anders machen möchtest. 

Was du dazulernen möchtest (und wirst).

Was der nächste (kleine) Schritt sein wird. Wann du ihn tun wirst.
Mach dir eine Notiz in dein Kalender oder Timer, dann vergisst du es nicht.

Auf diese Weise lernst du, dich auch bei der Umsetzung von größeren Wünschen zu begleiten und bei der Stange zu halten.


Beispiele, die dir helfen könnten
Es gibt viele, viele Möglichkeiten, was ein nächster Schritt sein könnte. Hier ein paar Beispiele:

– Du legst eine Schreibsitzung ein machst dir einen neuen Überblick.

– Du erzählst jemandem, was du erlebt hast und fragst um Rat, wie es weitergehen könnte.

– Du lädst wieder deine spielerische Seite ein und erlaubst dir zu träumen und zu sammeln, um den nächsten Schritt zur Realisierung vorzubereiten.

– Du machst einen Zeitplan.

– Du machst einen Vertrag mit dir selber, der dir hilft, nicht aufzugeben.

– Du buchst ein Seminar oder eine Einzelsitzung, um unterstützt zu werden und Neues zu lernen.

– Du recherchierst im Internet oder kaufst ein Buch, um Informationen zu finden, die du zum Weitergehen brauchst.

-Du spendierst dir ein Essen in deinem Lieblingslokal, um dich zu belohnen.


Und was am wichtigsten ist
: du übst immer wieder, das Ganze mit einer liebevollen, geduldigen und offenen Haltung zu tun. So wie die Eltern, von denen Jean Paul in dem obigen Zitat spricht.

Denk dran, dein Projekt zur Traumverwirklichung ist wie ein Kind, das sich langsam aber sicher entwickeln und viel dazulernen soll und darf.

Du selbst bist wie ein Kind, das sich langsam aber sicher entwickeln und viel dazu lernen soll und darf (egal, wie alt du bist!).

Wenn du das zulässt, wird dein ganzes Leben zu einem spannenden Entwicklungs- und Lernprojekt, einer magischen Reise, die dich an immer neue Ufer führt, dir immer neue Herausforderungen beschert, und dir immer neue Horizonte eröffnet!