„Gut“ ist zu wenig…

Kreative Geschenke, Karten, Päckchen…

karten_paro_hinten_04In den letzten Tagen, sogar Wochen, habe ich meine Kreativität größtenteils darauf verwendet, für meine erweiterte Familie Geschenke auszusuchen und zusammenzustellen, fantasievoll einzupacken, in Pakete zu stecken und mit selbst gemachten Weihnachtskarten, persönlichen Texten und  Adressen versehen zur Post zu bringen. Damit bin ich jetzt fast fertig.

Doch als nächstes kommen noch ein paar Weihnachtskarten dran, danach will ich auf meiner Website eine Botschaft an alle Kursteilnehmer, Freunde und Interessenten (euch) posten, und zum Schluss brauche ich noch ein kleines Geschenk für unsere wunderbare Briefträgerin, die mich immer findet, auch wenn völlig falsche, uralte Adressen auf den Sendungen stehen.

 


Kreativität – so oder so

Die meisten Weihnachtskarten mache ich selbst:
In der Zeit der Rauhnächte geht es mir auch immer darum, mein kreatives Chaos etwas zu lichten und Platz für Neues zu schaffen. Und diese Zeit nutze ich unter anderem, meine Bildordner durchzuforsten und alle „Werke“, die keine Energie mehr haben, auszusortieren (das sind meist nur ein, zwei Stück).

Außerdem trenne ich mich jetzt von den Bildern, die Kursteilnehmer vor Jahren hier liegengelassen haben, ohne sich je wieder zu melden. Alle diese Bilder darf ich jetzt zerschneiden und Karten, Geschenkanhänger, Notizzettel und andere hübsche Kleinigkeiten daraus machen.

img_3742Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das wahnsinnig viel Spaß macht.

Aber was immer auch passiert, ist, dass ich vor lauter kreativen und anderen Beschäftigungen gar nicht zum Malen/Schreiben/Träumen komme.

Wieso, könnte man sagen, du bist doch die ganze Zeit kreativ. Das ganze Leben ist kreativ!
Du spielst, du schnippelst, das macht doch Spaß!
Stimmt auch – doch was beim Intuitiven Malen passiert, ist einzigartig und mit keiner dieser wundervollen Tätigkeiten zu vergleichen.

 

Die vierte Stufe kreativer Prozesse

Seitdem meine neuen Inspirations-Karten da sind, habe ich es mir angewöhnt, regelmäßig eine Karte zu ziehen. Doch beim vielen Packen, Schnippeln und Kleben vergaß ich es komplett.
Erst als ich gestern das vorletzte Paket zur Post gebracht, mir einen Tee gemacht und die Beine hoch gelegt hatte, fiel mir plötzlich ein, dass es ja auch noch die Karten gibt.

Ich holte sie vor, breitete sie aus und zog eine Karte. Oben könnt ihr sie sehen, und hier ist die Rückseite.
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Und es fiel mir mal wieder wie Schuppen von den Augen:

Wenn ich alte Bilder zerschnippele, Päckchen einpacke und in jedes Geschenk mein Herz lege, weil es an jemanden geht, den ich liebe, dient meine Kreativität dem Anderen:
Die Gabe entspringt dem Wunsch, jemanden glücklich zu machen. Und so achte ich beim Tun darauf, dass es dem anderen gefällt und erfreut.

Es soll schön werden, es soll gut werden, es soll beglücken, es soll ein Ausdruck meines gebenden Herzens sein.
Das heißt, ich bewege mich auf der viertem Stufe kreativer Prozesse, auf der es um Schenken, Weitergeben, Veröffentlichen, Vervollständigen und Loslassen geht.

Hier ist die Krone unseres Schaffens, der golden glitzernde Stern auf der Spitze des Weihnachtsbaums, das Buch, das irgendwann im Laden steht oder die Bilder, die irgendwann ausgestellt (oder eben zerschnitten und für wunderschöne Geschenkverpackungen verwendet) werden.
Doch wovon die Karte sprach, ist, dass ich 1-2 Wochen lang die ersten drei Stufen ganz vergessen hatte.
Es ging mir nur darum, das, was ich tat „gut“ zu machen, wie es ja auf der vierten Stufe auch stimmig ist.

Doch es geschah, was häufig dabei geschieht: nach einer Weile ging mir der tiefere Kontakt zu mir, meinem Geheimnis, meiner Zauberwelt verloren. Und ich merkte, dass ich unbedingt mal wieder abtauchen, meine Pläne und Geschenke loslassen, und mich ganz auf die geheimnisvolle, unmittelbare Welt meiner kreativen Seele einlassen muss. Um aufzutanken und mich an das Geheimnis zu erinnern, um zu spüren, wie groß das Land der Kreativität in Wirklichkeit ist!

 

Zurück in die Zauberwelt

An der Basis an kreativen Tuns, an der Wurzel unserer kreativen Freude steht immer die Fähigkeit, aus reiner Lust am kreativen Ausdruck loszulegen, nichts zu wissen, keinen Plan und kein Ziel zu haben, keinem anderen Auftrag zu dienen als dem, beim Malen oder Schreiben frei, spontan, begeistert und zu allem bereit zu sein.

Sich ganz auf die Gegenwart und das Strömen der Quelle einzulassen.

Sich selbst als geheimnisvoll, unerforscht, zauberhaft und vielschichtig zu erleben. Das Leben als Geheimnis wahrzunehmen.

In die Zauberwelt zurückzukehren, die an der Basis aller kreativen Prozesse steht.

Und das werde ich heute Abend und Dienstag (und immer, wenn ich Zeit habe,) tun, und ich lade euch mal wieder ein, mit einzutauchen in das freie kreative Feld, in dem unsere kreative Seele waltet, die größer, weiter, mutiger und wilder ist, als alle unsere Pläne und Absichten.

 

Malen aus Liebe zu dir

Diese Übung ähnelt der letzten, geht aber in eine etwas andere Richtung.

Nimm dir mindestens eine halbe Stunde Zeit, in der du ungestört bist.

Richte deinen Mal- oder Schreibplatz her – und zwar so, dass du jeden Handgriff, jede Vorbereitung als Huldigung deiner kreativen Seele siehst. Als Einladung an die kreative Zauberwelt, sich zu zeigen und dir für eine halbe  Stunde (oder mehr) zur Verfügung zu stehen.

img_3285Wenn alles vorbereitet ist und Farben, Stifte, Papier und Pinsel bereitstehen, setzen oder stelle dich hin, schließe einen Moment die Augen und verbinde dich mit deinem innersten Gefühl von Freiheit, Unbeschwertheit, Absichtslosigkeit.

Mache dir klar:
Die nächste halbe kreative Stunde dient keinem Ziel.
Das, was du tust, muss nicht gut werden, es ist nicht für irgendjemand.
Du malst oder schreibst, um deine innere Freiheit zu spüren und den Raum (das Malblatt, den Schreibblock) frei auszuloten.

Sei eine Rebellin oder ein Rebell.
Erlaube dir, alles, was schon immer aus deinem Innersten auftauchen und Form annehmen wollte, auszudrücken.
Keine Zensur.
Sage dir: Diese halbe Stunde dient der Liebe zu mir.
Ich male, um alles liebevoll zu empfangen, was in mir ist und auftauchen möchte – und es aus reiner Liebe auszudrücken, ohne es zu beurteilen.

Nimm das ganze als ein Experiment, dann hat der innere Kritiker (für den alles immer gleich künstlerisch und schön sein muss) nichts zu melden.
Sei radikal in deiner Liebe zu allem, was gerade in dir ist.
Jeder hellste oder dunkelste Impuls darf seinen Weg auf das Blatt oder auf den Schreibblock finden.

Sammele alle Teile von dir ein, und tue es mit Liebe, mit Offenheit, mit großer Güte.

...Lege die Basis, gib dir Raum, lass dich frei spielen, ohne an ein Ergebnis zu denken.
Und danach dürfen auch wieder die höheren Stufen kreativer Prozesse dran sein…

Wir treffen uns heute oder morgen oder Dienstag im kreativen Feld!

 

Und hier noch zwei Malplätze von Leserinnen

mail-anhang Melissa Gentner

 

 

 

 

 

 

dsc00515Jutta Stehle

 

 

 

 

 

 

….. und von mir

img_3743Mein kreativer Spielplatz