Fünf Minuten malen

Am Wochenende hatte ich einen Malkurs im Atelier.
In einer der Gesprächsrunden nach dem Malen sagte eine Teilnehmerin: Wenn ich auf diese Weise male, fühle mich hinterher wunderbar satt. Das scheint ein Paradox zu sein… werden wir nicht davon satt, dass wir etwas aufnehmen, essen, bekommen? Und nicht davon, dass wir etwas tun und geben?

Aber ich kenne das auch: Wenn ich mich aus mir selbst heraus – stimmig, im Einklang mit mir – ausdrücke, bin ich hinterher satt, erfüllt, ganz. Selbst wenn ich am Anfang der Malsitzung noch unruhig bin.
Selbst wenn ich, wie so oft vorher, denke: „Ach, malen, dafür habe ich jetzt eigentlich keine Zeit.“

Zum Malen ist immer Zeit, besonders, wenn wir uns erinnern, dass jeder Schritt (das Aufhängen des Papiers, das Wasserholen, das Aussuchen der Farbe) dazugehört und schon „Malen“ ist. Fünf Minuten sind besser als gar nichts.
Ich habe mir heute, müde vom Kurs, gesagt: Du musst nichts forcieren, hänge dein Blatt wieder auf, stelle deine Farben bereit, und wenn du müde bist, ist das für heute genug.
Dann habe ich mein Blatt wieder aufgehängt, meine Pinsel, ein Glas Wasser und ein leere Palette daneben gestellt – und bin Einkaufen gegangen.

Doch jetzt, wo ich wieder zurück bin und das Yoghurteis im Kühlfach steht, habe ich plötzlich eine unbändige Lust zu malen.
Und das tue ich jetzt und möchte euch alle einladen, mich diese Woche zu begleiten: Fünf Minuten am Tag malen, kleinen Schritt für kleinen Schritt – und wenn’s mehr wird, ist das nicht verboten! 🙂

In 1-2 Tagen berichte ich, wie es weiterging!