Archives for Januar 2016

leben und lernen

Der sechste Schritt

Als zwei noch ungeborene Kinder zu Erde fliegen
und drunten ihre Eltern erblicken, rufen sie ihnen zu:
„Nun so seht uns freundlich an, ihr zwei Eltern,…
und tut uns nicht wehe und spielet mit uns, aber lange,
und erzählet uns viel, und gebt uns einen Kuss.“
Jean Paul

Unsere Wünsche und Träume sind wie ungeborene Kinder, denen wir in die Welt verhelfen.
Und als gute Eltern haben wir die Pflicht, sie liebevoll zu begleiten, ihnen viel zu erzählen und beizubringen, Geduld mit ihren Lernerfahrungen und Rückschlägen zu haben – und ihnen ab und zu einen Kuss zu geben!

Im sechsten Schritt stellen wir uns in die Rolle dieser Eltern.

Wir üben und entwickeln die Fähigkeit, den Überblick über unser Projekt zu behalten und immer wieder zu wissen, wo wir stehen und was als nächstes dran ist.
Wir üben verschiedene Ressourcen und Fähigkeiten einzusetzen (und wenn nötig, dazuzulernen). Wir üben, uns manchmal Hilfe zu holen – und nicht gleich aufzugeben, wenn wir vom Weg abkommen, unser Ziel zeitweilig aus dem Blick verlieren oder auch mal hinfallen und uns weh tun.
Wir üben auch, uns selbst zu loben, zu belohnen – und uns gelegentlich zu vergeben, dass wir unsere eigenen hohen Erwartungen nicht erfüllt haben.

Lemgo.groß.PopkornDie Übung:

Wir wissen jetzt, dass es darum geht, immer nur einen Schritt zu tun.
Ist das nicht entspannend!

Wir finden den einen, stimmigen nächsten Schritt – und dann TUN wir ihn.

Und zwar jetzt, heute, gleich als nächstes.  Beginnen wir stattdessen zu zögern, zu rationalisieren, auszuweichen, dann schauen wir, ob der Schritt vielleicht zu groß oder noch nicht wirklich stimmig ist.
Und dann ändern wir entsprechend.

Ist der Schritt aber stimmig, dann tun wir ihn. Und gleich noch den nächsten: Wir planen und notieren, wie es weitergeht.

 

SCHREIB_Mai14Den Überblick behalten
Ich empfehle dir, ein Journal zu führen, in dem du aufschreibst:
Wie es war, den ersten Schritt zu tun und welche Erfahrungen du dabei gemacht hast.

Was du gelernt hast,  was gut geklappt hat, was du beim nächsten Mal anders machen möchtest. 

Was du dazulernen möchtest (und wirst).

Was der nächste (kleine) Schritt sein wird. Wann du ihn tun wirst.
Mach dir eine Notiz in dein Kalender oder Timer, dann vergisst du es nicht.

Auf diese Weise lernst du, dich auch bei der Umsetzung von größeren Wünschen zu begleiten und bei der Stange zu halten.


Beispiele, die dir helfen könnten
Es gibt viele, viele Möglichkeiten, was ein nächster Schritt sein könnte. Hier ein paar Beispiele:

– Du legst eine Schreibsitzung ein machst dir einen neuen Überblick.

– Du erzählst jemandem, was du erlebt hast und fragst um Rat, wie es weitergehen könnte.

– Du lädst wieder deine spielerische Seite ein und erlaubst dir zu träumen und zu sammeln, um den nächsten Schritt zur Realisierung vorzubereiten.

– Du machst einen Zeitplan.

– Du machst einen Vertrag mit dir selber, der dir hilft, nicht aufzugeben.

– Du buchst ein Seminar oder eine Einzelsitzung, um unterstützt zu werden und Neues zu lernen.

– Du recherchierst im Internet oder kaufst ein Buch, um Informationen zu finden, die du zum Weitergehen brauchst.

-Du spendierst dir ein Essen in deinem Lieblingslokal, um dich zu belohnen.


Und was am wichtigsten ist
: du übst immer wieder, das Ganze mit einer liebevollen, geduldigen und offenen Haltung zu tun. So wie die Eltern, von denen Jean Paul in dem obigen Zitat spricht.

Denk dran, dein Projekt zur Traumverwirklichung ist wie ein Kind, das sich langsam aber sicher entwickeln und viel dazulernen soll und darf.

Du selbst bist wie ein Kind, das sich langsam aber sicher entwickeln und viel dazu lernen soll und darf (egal, wie alt du bist!).

Wenn du das zulässt, wird dein ganzes Leben zu einem spannenden Entwicklungs- und Lernprojekt, einer magischen Reise, die dich an immer neue Ufer führt, dir immer neue Herausforderungen beschert, und dir immer neue Horizonte eröffnet!

 

Träume erfüllen

Der fünfte Schritt

Selbst eine Reise von 1000 Meilen fängt mit dem ersten Schritt an.
Lao Tse


News4Heute liegt Schnee auf den Dächern, tagsüber regnet es und morgens, bei Minusgraden, sind die Straßen und Wege glatt.

Vor ein paar Jahren bin ich bei solchem Wetter gestürzt, habe mir den Knöchel gebrochen und war lange im Krankenhaus. Ihr könnt euch vorstellen, wie ein glatter Gehsteig seitdem auf mich wirkt: Der direkte Weg in die Hölle…

An Tagen, wo ich nicht unbedingt rausgehen muss, ist mir das egal. Dann mache ich meine Spaziergänge in der Wohnung oder auf dem Balkon (nicht lachen!), und meine Arbeit findet eh meistens in diesen vier Wänden statt. Doch wenn ich rausmuss, wird oft Panik wach. Ich sehe dann lange eisige Wege vor mir und 1000 Möglichkeiten, hinzufallen und mir irgendetwas zu brechen.

Die Erkenntnis, die mich letztlich dennoch aus der Tür lockt:

Ich muss ja nur einen einzigen Schritt ausprobieren.

Erst dann kann ich ja entscheiden, ob es wirklich so glatt ist, dass ich meine  Eiskrallen unterschnallen sollte. Oder ich entscheide mich, nur mit dem Auto zu fahren, oder jemanden zur Hilfe zu holen, der mit mir übt, auf der eigentlich doch gar nicht so glatten Straße zu gehen, oder zu Hause zu bleiben und alles abzusagen (im Notfall).

Dieser erste Schritt ist alles entscheidend, und auf ihn folgt der nächste.

Und der ist wieder ein erster Schritt.


Die Übung:

Jetzt geht es darum, den Wunsch, den du gerne verwirklichen möchtest, herunterzufahren auf den ersten Schritt.

Ein Beispiel:
 Ich will gerne heiraten, ein eigenes Haus und zwei Kinder haben. Das ist ein großer Wunsch, der kann schon ein Weilchen dauern, aber irgendwo muss ich ja anfangen.

Also nehme ich mein Schreibzeug zu Hilfe und arbeite heraus, was als allererstes geschehen muss, damit der nächste Schritt kommen kann und dann der nächste.
In diesem Fall muss ich mich wahrscheinlich fragen: Will ich zuerst heiraten und das Haus mit jemandem zusammen bauen?
Ist schon jemand da, der mich heiraten und das Haus mit mir zusammen bauen will?
Wenn nicht, sollte ich damit anfangen, diese Person zu finden!
Und auch da muss ich schauen, was der allererste Schritt wäre.
Eine Anzeige schalten?
Zum Speeddating gehen?
Allen meinen Freunden erzählen, was ich suche?
Solange wir träumen, können wir uns alles vorstellen, auch die unmöglichsten Dinge. Und dann bleiben wir an unseren idealen Vorstellungen hängen und scheuen uns, den ersten Schritt zu tun und uns der Realität zu stellen.
Oder wir gehören zu den Leuten, die sich immer nur die möglichen Schwierigkeiten vorstellen und deshalb gar nicht erst anfangen.

Beides hält uns davon ab, einfach mal den Fuß auf denWeg zu setzen und zu prüfen, wie glatt das Eis wirklich ist.


Eine spannende Begegnung

Die Realität ist immer spannender, abenteuerlicher, wundervoller als jeder unserer Träume, und sobald wir einen – noch so kleinen – Schritt tun, um unseren Wunsch für das neue Jahr zu verwirklichen, lassen wir uns auf eine Begegnung mit ihr ein. 

Wir begegnen der Wirklichkeit, dem, was wirklich in uns und um uns da ist.
Dem Ort, an dem wir WIRKEN (etwas tun) können.
Und wenn wir interessiert an kreativen Veränderungen sind, lernen wir, diese Begegnung zu erlauben, zu erleben, zu ergründen und zu nützen. Wir lernen, mit der Realität zu tanzen.

Das ist aufregend und spannend.

Die Realität ist die kreativste, umwerfendste, anregendste, und manchmal auch die erschreckendste und frustrierendste Tanzpartnerin auf unserem Weg.

An ihr kommen wir nicht vorbei!


Am Anfang dieser Serie hatte ich davon geschrieben,

wie ich einen Kurs plane – und dass ich, wenn die Teilnehmer da sind, bereit sein muss, alle Pläne loszulassen und mich dafür zu öffnen, was mir in Form dieser Menschen in der Realität begegnet.
Erst in der Begegnung meiner Pläne mit der Realität erfahre ich, was der nächste Schritt ist.

Und dasselbe ist jetzt auch für dich dran.

Manchmal werden dir bei der Realisierung deiner Träume äußere Hindernisse begegnen.  Manchmal wirst du mit deinen eigenen Ängsten, Zweifen oder Urteilen konfrontiert, die es dir schwer machen, weiterzugehen.
Manchmal erweist sich dein Traum als unrealistisch.

Aber wenn du das Geheimnis des ersten Schrittes kennst, ist das alles Teil des Spiels:
Dir begegnen äußere Hindernisse?
Dann besteht der erste Schritt darin, festzustellen, worin sie bestehen, ob sie unüberwindlich sind, ob es irgendwelche Nebenstraßen gibt.
Dir begegnen innere Hindernissen, Ängste oder Zweifel?
Dann besteht der nächste Schritt darin, anzunehmen, dass sie da sind – und zu lernen, geschickt mit ihnen umzugehen. Du kannst sie genauer untersuchen, Hilfe holen, Meditieren lernen, ein Seminar mitmachen oder über deinen Schatten springen, je nach Situation.

Und wenn sich dein Traum als unrealistisch erweist, kannst du ihn mit der Realität tanzen lassen und schauen, wie er sich verändert: Auf dem Weg zu seiner Realisierung muss sich ein Traum oft mehrere Male ändern, erweitern, verwandeln.

Das ist ein wunderbarer kreativer Prozess!
Und vergiss nicht: Immer nur ein Schritt!


Die Tarotkarte
, die ich heute Morgen gezogen habe, als Beispiel:

Da steht ein Kind vor einem verschlossenen Tor und träumt von der wunderbaren bunten Welt auf der anderen Seite. Dieses Kind sind natürlich wir selbst mit unseren Träumen und Wünschen, und das Tor stellt all die inneren und äußeren Hindernisse dar, die sich uns gelegentlich in den Weg stellen.

Es sieht aus, wie wenn das Kind schon lange dort steht und träumt. Sicher ist es traurig und frustriert über alles, was so nah scheint und ihm doch nicht zur Verfügung steht.

Würde es den ersten Schritt tun und sich in die Realität begeben, dann würde es ziemlich schnell merken, dass das Tor gar nicht wirklich verschlossen ist!
Dann wäre der nächste Schritt, das offene Schloss aus der Kette zu lösen und beiseite zu legen.
Und im nächsten Schritt vielleicht die Kette aus dem Tor zu ziehen.
Oder es würden plötzlich große Ängste vor dem Neuen auftauchen und das Kind täte gut daran, sich im folgenden Schritt erst einmal hinzusetzen und Mut zu fassen – oder sich zu fragen was es wirklich möchte.

Und so weiter… Ich wünsche euch viel Abenteuerlust und Freude dabei!


Und für alle, die gerne malen möchten:

Heute Abend ist wieder eine virtuelle Malsitzung, und von jetzt an jeden Dienstagabend.
Es sei denn, ich bin nicht hier oder habe keine Zeit.
Aber ihr seid ja nicht von mir abhängig – das kreative Feld entsteht, sobald sich jemand hinsetzt und sich die Freiheit nimmt, den schöpferischen Fluss strömen zu lassen…

Und auch das Malen ist eine Übung darin, immer wieder den ersten Schritt zu tun – einen, der gerade stimmig ist und uns hilft, mit uns selbst einig zu sein!

Falls Fragen auftauchen oder ihr von euren Erfahrungen berichten möchtet:
Ich freue mich immer sehr über Mails, Bilder, Kommentare!

 

 

 

Aufräumen und Klarheit schaffen

Der vierte Schritt

Es gibt so viele kreative Wege, wie es Menschen gibt.
Und jeder hat verschiedene Hürden und Erkenntnisse.
Paro

Wenn man sich auf einen längeren oder kürzeren kreativen Prozess einlässt (ein Bild malen, ein Buch schreiben, eine Sehnsucht verwirklichen, sein Leben ändern), kommt man gelegentlich an den Punkt, wo das Ganze unübersichtlich, chaotisch und viel zu komplex wird.
Das ist ein Punkt, an dem Anspannung entsteht. An dem man eventuell anfängt zu kämpfen. An dem man die Sache aufgibt. Oder an dem man lernt, genauer hinzusehen und Ordnung zu schaffen.

Der vierte Schritt liegt genau in der Mitte: Drei Schritte davor, drei Schritte danach, dann müssten wir angekommen sein.
Und ich habe es geschafft, mich genau in der Mitte dieser Übungsfolge in die Überkomplexität, die Verwirrung, das Chaos zu manövrieren. Und zwar mit Fragen wie:

Wie kann ich wirklich jeden erreichen, besonders, wenn sich jemand falsche Vorstellungen macht, die zum Scheitern verurteilt sind?
Wie kann ich klären, dass manche Wünsche unrealistisch sind, und wie aus einem unrealistischen ein realistischer Wunsch wird?
Wie kann ich die Leute dabei unterstützen, konstruktiv mit dem Chaos, der Verwirrung oder den alten Mustern und Einschränkungen umzugehen, die ihnen beim Umsetzung ihrer Wünsche vielleicht begegnen?

Mit anderen Worten: ich habe mal wieder das Gefühl, gleich ein ganzes Buch schreiben zu müssen.

Um es gleich klar zu machen: das Zuviel und die Verwirrung gehören bei vielen Menschen (wie bei mir) zum Prozess dazu.
Und ich kann euch gleich eine Möglichkeit zeigen, wie man mit solchen Momenten umgeht.


Zu Beginn ein wichtiger Hinweis:

Wenn bei deinen kreativen Veränderungsprozessen irgendwelche Fragen auftauchen, die du nicht alleine gelöst bekommst, hole dir Hilfe. Buche z.B. bei mir oder jemand anderem ein Kreativ-Coaching! Es gibt viele Helfer auf dem Weg und wir sind dumm, wenn wir sie nicht nützen.

So das wäre geklärt!


Und nun die Übung für heute.

Sie hilft dir, deine kreativen Veränderungswünsche auf ihre Machbarkeit zu überprüfen und – wenn nötig – von falschen Vorstellungen und Ansprüchen zu befreien.

 

imageAufräumen und Klarheit schaffen

Heute gibt es wieder eine Schreibübung:

Du schreibst deinen Wunsch oder deine Wünsche auf einen Zettel.

Dann gehst du mit ihnen (den Wünschen) in die folgenden drei Räume – zuerst in den ersten,  dann in den zweiten und zuletzt in den dritten.
Jeder der drei Räume bietet bestimmte Erkenntnisse, die ich dir gleich erklären werde. Nimm dir genügend Zeit für jeden Raum (so viel wie nötig) und notiere alle Erkenntnisse, die aufgetaucht sind.


Der erste Raum: Ich oder die anderen

A) Es gibt Wünsche, die im Kern nur mit uns selbst zu tun haben:
Wenn ich ein Buch schreiben möchte, bin ich diejenige, die es schreiben will und muss.
Wenn ich entspannter leben will, bin ich diejenige, die lernen will und muss, zu entspannen.
Und wenn ich freundlicher mit meinen Mitmenschen umgehen möchte, ist es an mir, echte Herzensfreundlichkeit zu entwickeln und zu üben.

Solche Wünsche, bei denen ich diejenige bin, die an meinem Handeln und in meinem Leben etwas verändert, sind realistisch. Ich gebe mir selbst die Macht, etwas zu tun. Und dann brauche ich nur noch zu lernen, wie ich das am besten tun kann.

B) Doch es gibt auch Wünsche, die andere Menschen betreffen:
Mein Mann soll aufhören, mich zu betrügen.
Meine Kollegin soll ihr Konkurrenzgehabe einstellen.
Mein Kind soll mir endlich gehorchen.
Die Menschen sollen rücksichtsvoller und freundlicher mit mir umgehen.

Das sind Wünsche, die allesamt zum Scheitern verurteilt sind.
Wir können andere Menschen nicht ändern, wir können sie nicht so hin- und herbiegen, dass sie unsere Träume erfüllen.

Aber wir können herausfinden, wie WIR die Situation ändern können (zurück zu A)
Vielleicht, indem wir lernen, besser zu kommunizieren.
Oder indem wir klarer werden im Umgang mit anderen.
Oder indem wir uns besser um uns selbst kümmern.
Wir können so vieles tun – aber der einzige der in unserem Leben etwas ändern kann, sind wir selbst.

Falls dein Wunsch oder deine Sehnsucht also jemand anders betrifft, reflektiere darüber, welchen kleinen Schritt DU tun könntest, um zu beginnen, dein Anliegen zu deinem eigenen zu machen und die Veränderungen BEI DIR SELBST durchzuführen.

Und ein wichtiger Tipp: 
wenn es um Beziehungen (ich und der andere, ich  und die anderen) geht, haben wir meistens viele blinde Flecken. Das lässt uns die Dinge verzerrt, einseitig oder aufgebauscht sehen. Um wieder klar zu sehen, lohnt es sich oft, eine gute Beratungsstunde zu buchen.

 

Der zweite Raum: Kreative oder destruktive Wünsche

Im zweiten Raum prüfen wir unseren Wunsch darauf, ob er kreativ oder destruktiv ist. Denn nur kreative Wünsche lassen sich mit kreativen Prozessen verwirklichen.
Ist ja logisch.

Ein destruktiver Wunsch ist einer, mit dem wir uns selbst oder andere beschneiden, verletzen, antreiben oder erniedrigen. Und da wir im ersten Raum alle Wünsche aussortiert haben, die andere betreffen, geht es nur noch um destruktive Wünsche, die uns selbst betreffen.
Das sind Wünsche, die auf Vergleichen, Ansprüchen, Neid, Eifersucht und Mangelgefühlen basieren und mit denen wir uns unter Druck setzen oder für die wir uns antreiben und verbiegen.

Wir prüfen also, ob unser Wunsch wirklich FÜR uns und nicht GEGEN uns gerichtet ist. Ob er auf Freude, der Liebe zu uns selbst und dem Wunsch nach Entfaltung unsere Potenziale beruht. Und wenn nicht, ändern wir ihn, bis er kreativ wird.

Ein Beispiel:
Ich muss es in diesem Jahr schaffen, Kurse zu geben und Geld damit zu verdienen! Was sollen denn meine Freunde denken, wenn das so lange dauert… (Anspruch, Druck)
Frage: Will ICH wirklich Kurse geben? Nein? Dann finde ich heraus, was ich wirklich will. Oder ich WILL es wirklich? Dann suche und finde ich die LUST in mir, die Freude am Unterrichten, an dem, was ich zu geben habe, am Spielen und Wagen.

Oder: Die Erna meditiert jeden Tag, sie hat schon zwei Bücher geschrieben und ihre Beziehung ist ein Traum. Das will ich auch schaffen. (Vergleich, Druck)
Frage: Was ist meine eigenste, innerste Herzenssehnsucht? Wenn ich ganz ehrlich bin…

Bevor du in den dritten Raum gehst, solltest du hier die Spreu vom Weizen trennen:
Alle destruktiven Wünsche fliegen raus oder werden in kreative Wünsche verwandelt. Hol dir Hilfe, wenn du nicht weißt wie das geht.

 

Der dritte Raum: Große und kleine Wünsche

Wenn du in den dritten Raum trittst, hast du einen Wunsch dabei, der von dir selbst erfüllt und umgesetzt werden kann und der kreativ ist. Damit bist du der Erfüllung schon sehr nah.

Jetzt brauchst du nur noch zu prüfen, ob dein Wunsch ein kleiner oder ein großer Wunsch ist.

Kleine Wünsche brauchen einen oder zwei oder drei Schritte, um sich zu verwirklichen. Es mag sein, dass die Schritte nicht leicht für uns sind und uns deshalb groß vorkommen. Aber es geht bei ihnen nur um ein oder zwei Themen, und wir können nicht so leicht den Überblick verlieren.

Große Wünsche bestehen aus vielen kleinen Wünschen. Sie brauchen mehrere verschiedene Schritte zu ihrer Verwirklichung, und jeder dieser Schritten entspricht der Verwirklichung eines kleinen Wunsches.

Wenn ich zum Beispiel endlich mein Buch schreiben will, ist das ein großer Wunsch.
Viele Erkenntnisse, viele Lernerfahrungen und viele kleine Schritte sind nötig, um ihn zu erfüllen.  Und weil ich immer nur einen Schritt auf einmal machen kann, schaue ich, was der erste kleine Wunsch ist, der mich diesem großen Wunsch näher bringt. Doch darauf werde ich in den nächsten Tagen noch zurückkommen.
Alles was du an dieser Stelle tun kannst, ist zu prüfen, ob dein Wunsch klein oder groß ist.

Ist er klein, geht es ab dem fünften Schritt direkt um seine Verwirklichung.

Und ist er groß, geht es ab dem fünften Schritt direkt um die Verwirklichung des ersten Schrittes. Und das heißt meistens, dass wir als erstes herausfinden, was der erste Schritt ist.

Oder um das obigen Foto zu bemühen:
Wir legen immer nur ein Scheit auf den Haufen und dann das nächste. Und irgendwann haben wir ein Kunstwerk aus Holzscheiten…