Archives for Juni 2013

Sommerreise 2

Café in der Kunsthalle, Bielefeld. Hier treffe ich einmal im Jahr meine Freundin Petra. Wir lassen uns einen Tisch reservieren (immer denselben, den in der Ecke, vorne beim  Fenster), und genießen die 1-2 Stunden „realer“ Begegnung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Den Rest des Jahres treffen wir uns immer nur per Telefon, manchmal sehr häufig, zum Beispiel, wenn ich einen Artikel schreibe oder an einem meiner Bücher feile. Petra ist meine „Schreibfreundin“ – die Einzige, die während längerer Schreibprojekte regelmäßig Einblick in meine noch unentwickelten und fragilen Werke erhält. Sie gibt mir Feedback und übt Textkritik – das ist bitter nötig, wenn ich veröffentlichen will und kein Lektor zwischengeschaltet ist. Wenn der eigene Abstand fehlt und ich das Geschriebene entweder in Grund und Boden verdamme oder vor Begeisterung alle Schwächen übersehe.

Petra sieht die Schwächen und Stärken, die ich auch selbst erkennen würde, wenn ich Zeit hätte, mein wachsendes Werk 1-2 Wochen ruhen zu lassen, um es dann mit Abstand zu betrachten. Die habe ich aber so gut wie nie. Stattdessen habe ich Petra…
Dafür gebe ich ihr eine Suppe aus und einen Salat und ein Mineralwasser und bringe Geschenke mit und stehe natürlich weiterhin in ihrer Schuld: Einen Tag später habe ich einen Termin im Verlag, es geht um die erweiterte Neuauflage meines Kreativitäts-Buches – eigentlich ein völlig neues Buch – und ich freue mich schon jetzt auf die telefonische Zusammenarbeit mit Petra! Und auf das neue Buch:-)

Sommerreise 1

Frühstück in Bielefeld auf dem Balkon, Sommerwetter, Vogelsang.
Obwohl Bielefeld ja gar nicht wirklich existiert, wie es heißt, wimmelt es hier von Präsenz…

Die stetige Präsenz der Autoströme auf der Stadtautobahn, das Rauschen, das sie Tag und Nacht erzeugen, und Morgens um 4:00 die ersten Vogelstimmen. Hier wird es früher hell als in Bayern, ja, es wird gar nicht richtig dunkel!

Beim Frühstück erkläre ich meiner Schwester, wie eine Achtsamkeitsmeditation geht und wir schließen beide die Augen und erleben, jede auf ihre Weise, den Raum, in dem alles entsteht und verschwindet. Alles neu. Alles lebendig. Alles Leben.

Und die Erfahrung so erfrischend wie 10 Mal Duschen… auch innen…

(mehr zu meiner Reise und zum Malen, zum Schreiben, zum kreativen Leben unterwegs bald hier…)

 

GenerationenManifest

Mitten zwischen gepackten Koffern (es geht in Urlaub) schlage ich die neuste Ausgabe der ZEIT auf, lese mich so durch die verschiedenen Artikel durch, lande auf Seite 11 und bin begeistert: Eine ganzseitige Anzeige, in der große Wirtschaftsbosse und Unternehmen die Politik dazu drängen, die Energiewende endlich und wahrhaftig umzusetzen.
Unterschrieben von etwa 40 Beriebsratsvorsitzenden von Firmen wie Miele, MAN und anderen.Beeindruckend! Ich möchte am liebsten den Stift zücken und auch unterschreiben.

Was für eine tolle Aktion, denke ich, von Leuten, von denen man so etwas nicht direkt erwartet hätte (jedenfalls hätte ich es nicht erwartet). Es bewegt sich etwas, auf eine Weise, wie ich es in den 66 Jahren meines irdischen Daseins bisher nicht erlebt habe. Ich will auch unterschreiben…

Na gut, man kann nicht alles haben, sage ich mir, lese also weiter Zeitung und bin die ganze Zeit total bewegt. Ich will da mitmachen… Okay, nachher setzt du dich an den Computer und schreibst einen Blog-Beitrag.
Blättere um, und stoße auf Seite 50 auf eine weitere ganzseitige Anzeige. Überschrift: Das „Generationen-Manifest“ und dann folgt ein Manifest, das sich gewaschen hat – unterzeichnet von Politikern, Schauspielern, Bankern, der Fernsehköchin Sarah Wiener und… von mir! Naja, nicht direkt auf der Anzeige, aber es gibt eine dazugehörige Website, auf der man unterschreiben kann. Und das habe ich getan – und dies ist jetzt auch mein Blog-Beitrag.

Vielleicht mag ja noch jemand unterschreiben, oder es zumindest lesen. Hier ist die Seite: http://www.generationenmanifest.de/manifest