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Universum

Diese kleine Erinnerung erhielt ich heute per E-Mail:

Übergänge II

Übergänge sind Schaltstellen, an denen neue Strecken gewählt werden können. Im Leben heißt das, wir tun etwas Neues, etwas Anderes, etwas Ungewohntes, etwas Unbekanntes. Wir nehmen einen anderen Weg – und erleben uns plötzlich als Andere.
Unsere alten Gewohnheiten machen es uns natürlich leichter, immer wieder dieselbe Strecke zu fahren, aber es gibt Zeiten, in denen die alten Strecken nicht mehr gut funktionieren. In meinem neuen Buch über Angst (an dem ich gerade schreibe) spreche ich darüber: Viele Ängste beruhen darauf, dass wir immer dieselbe eingefahrene Spur fahren, dieselben eingefahrenen Gedanken denken, dieselben alten Vermeidungen kultivieren und gar nicht erkennen, dass die Ängste, die einst diese Spuren erzeugt haben, gar nicht mehr aktuell sind. Denn viele Spuren werden aus Angst kultiviert: Sie geben uns ein Gefühl der Sicherheit in einer unsicheren Welt.

An den Schaltstellen und Übergängen (morgens nach dem Aufwachen, wenn man krank ist, im Urlaub usw.) können einem diese Muster bewusst werden. Dann kann man prüfen, ob sie wirklich noch nützlich sind, oder ob Korrekturen anliegen. Und die Korrekturen, die mich zur Zeit beschäftigen: Umschalten vom „Um zu“ (ich tue dies, um dann das zu erhalten, damit ich später jenes – Arbeiten um Geld zu verdienen um die Miete zu zahlen um nicht in der Gosse zu landen um…) zum Leben im Jetzt, aus der inneren Mitte, der Quelle allen Seins. Beim Malen üben wir Gegenwärtigkeit und das Verweilen und Handeln im Nichtwissen. Jetzt auch im Leben, grundsätzlich, als großes Experiment.

Übergänge

Der kreative Fluss, der Tagesfluss, der Jahresfluss, der Lebensfluss stockt bekannterweise immer wieder an Blockaden und alten Grenzen. Er stockt aber auch an den Übergängen zu etwas Neuem, Anderen.

 

 

 

 

 
Im Moment beschäftigen mich der Morgen, das Aufwachen und die Art und Weise, wie ich in den Tag gehe. Der Morgen ist eine mächtige Schaltstelle, nicht umsonst werden zwischen 6:00 und 8:00 Uhr  Tausende Morgenseiten geschrieben,Yogaübungen und Meditationen gemacht und frische Brötchen (okay, liebe Bayern: Semmeln) geholt: Der Tag soll gut beginnen. Das finde ich auch, und deshalb tue ich meistens so einiges, um geerdet, zentriert und angeschlossen an die Quelle in den Tag zu gehen. Das gelingt mir gut – und dann fühle ich mich angeschlossen, geerdet und zentriert – und krempele, weil ich mich ja so gut fühle, die Ärmel hoch und schreite wie jeden anderen Tag zur Tat. Pflichterfüllung zuerst, dann kommt das Vergnügen. Übergang verpasst. Zurück ins Hamsterrad. Bis morgen früh, zum nächsten Übergang, zur nächsten Chance, eine Revolution anzuzetteln.

Die Revolution?: Ja, die beschäftigt mich zurzeit, sie hat mich erfasst, ich bin mitten drin & weiß, das kann bedeuten, dass sich in meinem Leben eine Menge ändert. Oder auch nicht – wie beim Malen: Nach dem ersten Schritt kommt der nächste. Und der folgt aus dem ersten, und so weiter, und man kann nie wissen, was hinter der nächsten Kurve wartet. Ein Abenteuerpfad ins Nichtwissen – wie das Leben… Ich werde hier davon berichten.