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Schreibgeheimnisse

Seit heute wieder Zeit für mein neues Buch – ich fahre sogar ein paar Tage weg, um mehr Ruhe zu haben. Oder richtiger: Um meinem Geist ein neues Umfeld zu bieten, damit er aus seinen alten Gleisen hüpfen kann. Drei, vier Tage reichen, dann bin ich auf einer neuen Spur, kann wieder nach Hause fahren und dort weiter schreiben.

Wie wichtig für das Schreiben doch diese Tricks sind – Abstand, Tapetenwechsel, bunte Stifte, die richtigen Schreibhefte für Notizen, das richtige Café, die richtigen Träume, Bücher, Inspirationen. Heute einen Artikel von Amy Tan gelesen, was sie alles um sich aufgebaut hat, um ihr zweites Buch zu schreiben, „The Kitchen God’s Wife“: Spiegel, Banner, Statuen von Göttinnen, Kalligraphiepinsel, Sprüche an die Götter, die man – so sagte ihr ihre Mutter – am besten falsch herum aufhängt, damit die Götter (die ja irgendwo da oben sind) sie lesen können, ohne sich den Hals zu verrenken.

Ich habe meinen neuen türkischen Kaffeemacher, ein Paket türkischen Kaffee und sechs echt türkische Mini-Tassen mit Untertassen und hellblauem Blümchenmuster, die mir meine Mitarbeiterin Ümmü gerade aus dem Urlaub mitgebracht hat. Eine Tasse für mich, die anderen fünf für je eine Muse oder Göttin. Und wenn alles stockt und nichts mehr geht, dann baue ich die sechs Tassen auf und mache Kaffee mit viel Zucker, sechs Portionen. Und dann reden wir sechs mal miteinander…