Spielen und Träumen

Der zweite Schritt

Sonntagmorgen – heute habe ich hier einen Schreibkurs, den bereite ich gerade vor.  Und da ich seit langem jedes Jahr viele Kurse leite, kenne ich den Vorgang aus dem Effeff:

Ich schreibe auf, wie ich den Unterricht aufbauen will. Dann mache mir eine Liste mit Dingen, die ich nicht vergessen darf. Übungen, die mir passend erscheinen. Ideen, wie ich die Prinzipien des Kreativen Schreibens dieses Mal erklären möchte. Welche Geschichten und Metaphern mir dieses Mal zufallen.

Und dann kommen die Teilnehmer … und eine ganz eigene, unvorhersehbare Dynamik entsteht!

nixe2Wenn der Kurs real wird, ist es wichtiger, sich auf die lebendige Dynamik einzulassen und frei zu fließen, als an einem geplanten Konzept festzuhalten. Das braucht Wachheit, Präsenz, Offenheit für kreative Impulse und Einlassen auf das, was in der Gegenwart auftaucht.

Dasselbe gilt für unsere Pläne und Wünsche für das Neue Jahr!

Zuerst widmen wir uns ausführlich unseren Vorstellungen.  Wir stellen uns die Sache, die wir verwirklichen möchten, detailliert vor. Wir erlauben es uns zu träumen, zu spüren und zu sehen, wie es sein sollte.  Wir schließen die Augen, spüre nach innen und fragen uns: Wie werde ich mich fühlen, wenn ich diese Sache verwirklicht habe? Dann schreiben wir alles auf, was uns dazu einfällt, machen Listen, Zeitpläne.

So, wie ich meine Kurse vorbereite…  Gerade bei neuen Kursen, die ich noch nicht gegeben und erlebt habe, kann das viele Tage in Anspruch nehmen.

Und diese Zeit nehmen wir uns jetzt auch für unseren Plan für das Neue Jahr. Es ist eine Traumphase, eine Sammelphase, eine Spielphase, eine Entwurfsphase.  Es ist eine Phase, in der wir noch nicht realistisch sein müssen. Wir dürfen alles, was wir uns vorstellen und was uns einfällt, sammeln und aufschreiben. Vielleicht haben wir auch Lust, uns Skizzen zu machen oder Zeitpläne. Alles, was uns das Gefühl gibt, der Sache näher zu kommen.

Das ist die Aufgabe für den nächsten Schritt, die Träum- und Sammelphase:

Gib dir wirklich Raum zu träumen.

Stelle dir dich selbst beim Verwirklichen der neuen Idee vor, auch wenn dir vieles vielleicht unrealistisch scheint. Setze dir keine Grenzen. Sammle alle Ideen. Fülle viele Blätter Papier mit Notizen, Entwürfen und Skizzen. Male Bilder. Sei frei. Spiele. Für Einwände und Grenzen ist später Zeit – später, wenn es real wird, wenn du wirklich die ersten Schritte tust.

Doch das kommt demnächst.

Jetzt ist es Zeit zu spielen!

 

Und das Zitat, das ich heute verschenken möchte:

Gott achtet dich, wenn du arbeitest, doch er liebt dich, wenn du spielst!

Und wer sich unter „Gott“ nichts vorstellen kann, ersetzt das Wort einfach durch „die Göttin“, die Seele, das Selbst, das Ganze, das Mysterium…