Botschaften aus dem kreativen Feld

Lieben wir es nicht alle, wenn Eltern ihren Kindern verbieten, Süßigkeiten zu essen und sich dann abends heimlich eine Tafel Schokolade reinschieben?
Oder wenn das Therapeutenpaar, das eine Gruppe über harmonische Beziehungen leitet, sich in der Pause hinter verschlossenen Türen hemmungslos anschreit?

Wenn ich meinen letzten Beitrag noch einmal lese, fällt mir auf, dass er in dieselbe Kategorie fällt – nun ja, in gemäßigter Form: Da schreibe ich dozierend über Großzügigkeit und ringe mir gerade mal ein minimales, völlig sinnfreies und angeknabbertes Textfragment ab. Das war auf keinen Fall großzügig. Weder mir selbst noch euch gegenüber!

Hier folgen 5000 Niederwerfungen
und mein Versprechen,
in den nächsten Tagen einen g’scheiten Text hier abzuliefern.
Bis es soweit ist, wünsche ich euch viel Freude an den folgenden drei kreativen Beiträgen, die frisch aus dem kreativen Feld hier eintrudelten!


Bevor es losgeht, noch zwei wichtige Hinweise:

Es ist ganz wundervoll, was für große, kleine, tiefsinnige und bunte Wellen unser gemeinsames Projekt erzeugt, und ich habe vor, so viele eurer Beiträge wie möglich hier vorzustellen. Doch ich weiß aus Erfahrung, dass nach dem vierten oder fünften Beitrag niemand mehr weiterliest, und beschränke mich deshalb jedes Mal auf drei Texte/Bilder von euch. Ich bitte um euer Verständnis, dass ich nicht alles veröffentliche – möchte aber auch sagen, dass ich jeden Text lese und mir alle Bilder genau anschaue und mich unendlich freue, was für ein wundervolles Feld wir miteinander in die Welt setzen!

Außerdem: Bitte schickt mir eure Fotos als E-Mail-Anhang, nicht als Teil einer Word-Datei! Die Beiträge von Ulrike und Pascale hatten sehr aussagekräftige, schöne Fotos dabei – aber leider eingefügt in eine Word-Datei. Ich konnte sie deshalb leider nicht zeigen!

 

 1.) Tabula rasa – Ulrike Tourneur

Freies Schreiben. Diesmal nicht von Paro sondern für Paro.

War so voller Sehnsucht nach den Kinderaugen und wollte mich doch nicht einlassen. Es klemmte und drückte. War größer als das Schreiben, größer als ich.

Ja, das kenne ich. Eine Blockade. DIE Blockade, die ganz große schwere, die sich nur millimeterweise rührt. Doch diesmal bewegt sie sich, rumpelnd und schwer wie so ein großer Steinblock, der gerade aus einem Steinbruch gebrochen wurde.

Und jetzt? Erleichterung? Alles gut? Alles so, wie ich es mir gewünscht habe? Nein. Jetzt stimmt vieles nicht mehr, nicht nur die Blockade hat sich verschoben. Meine Träume, meine Visionen, meine Bedürfnisse. Also lösche ich in einem radikalen nächtlichen Schritt alles von meinem Motivationsbord, nehme Bilder und Sprüche ab. Eine leere Fläche. Nichts mehr da! Alles weg! Leere, auch in mir.

Am nächsten Tag ist der Kleiderschrank dran. Auch da scheint nichts mehr zu passen und ich miste aus. Leere und Sauberkeit, wenn auch noch die Klarheit fehlt. Als ich das Schlafzimmer putze, lasse ich den Fernseher laufen. Ein Besuch im Berliner Zoo…

Ich finde mich wieder, auf dem Bett sitzend. Bin gerade mit zwei jungen Ziegen an der Leine durch den Tierpark gegangen, war das Luchsweibchen, was sich heute partout nicht trainieren lassen will und fauchend auf einem Brett in der Ecke des Käfigs liegt, bin in der Kindergruppe, die voller Aufregung und Staunen durch den Zoo tobt.

Da ist es plötzlich wieder, das kindliche Staunen, das Aufgehen im Moment, die Selbstvergessenheit.

Es gibt keine Leere, nicht wirklich. Es gibt nur den Moment, in dem wir freiräumen, uns freimachen für etwas, das wir noch nicht kennen. Das Neue, Unbekannte sickert dann in uns hinein, kommt mit einem großen Knall oder wie es ihm sonst beliebt. Aber es kommt und ich bin gewillt, mich überraschen zu lassen.

 

2.) Something Wonderful – Pascale Claire Schubnell

Die Tage vergehen im Flug, Momente zum Innehalten sind rar, welch passende Einladung something wunderfull zu tun!

In hektischen Zeiten finde ich oft wenig Gelegenheit zum Lächeln, obwohl ich kürzlich gelesen habe, dass gemäss Hirnforschung selbst ein Lächeln ohne Grund wie Medizin wirke. Allein die Veränderung der Gesichtsmuskeln während des Lächelns hätte einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Deshalb habe ich mich in der letzten Zeit dem Lächeln verschrieben. Die Holzbuchstabenfolge Smile stellte ich immer mal wieder im und ums Haus auf, damit sie mich daran erinnern würde zu lächeln, auch dann, wenn es nichts zu lächeln gab.

The effect was wunderfull!

Lächeln, weil die Erdbeeren reifen, lächeln, weil die frische Wäsche duftet, lächeln trotz des Gewitters, das die Blütenpracht beschädigte…

Lächeln lässt mich im Hier und Jetzt sein. Lächeln inspiriert mich, kreativ zu sein und Alltägliches zu fotografieren.