Archives for September 2016

… und ein Sahnehäubchen…

Wie ihr seht, bin ich im Moment sehr fleißig und schreibe schon mal „auf Vorrat“.
Dann kann ich im Urlaub richtig entspannen, ohne Sorge, dass eigentlich ein neue Blogbeitrag fällig wäre…

Hier also noch ein Nachschlag – ein Bild von Christine Hummler, das ich sehr liebe und das gerade gut zu unserem Thema (Kind und Meta) passt. Es stand auch zur Auswahl für die Inspirationskarten, wird aber nicht vorkommen, weil andere Bilder besser passten.

 

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Kreative Rhythmen und das Innere Team 1

Im letzten Beitrag habe ich über die verschiedenen Rhythmen in der Kreativität gesprochen, sie beschäftigen und interessieren mich zurzeit verstärkt.

Um die unterschiedlichen Rhythmen besser zu verstehen und im eigenen Leben wahrzunehmen, kann man sie sich als innere Personen vorstellen: Da ist zum einen das Innere Kind mit seiner grenzenlosen Offenheit, seiner Neugier, seiner direkten Verbindung zur schöpferischen Quelle. Und da ist unsere Achtsamkeit (von mir auch META genannt), und von den beiden möchte ich heute erzählen (später werden andere folgen).

 

Das Innere Kind

 

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Unser inneres Kind hat viele Seiten und Eigenschaften, die die meisten von euch sicher kennen, deshalb werde ich sie hier nicht noch einmal aufzählen. Wenn wir das Kind in unsere Leben einladen, helfen uns seine kreativen Eigenschaften, mit unserer ursprünglichen, spontanen Kreativität in Kontakt zu sein.

Obwohl wir keine Kinder mehr sind und viele andere innere Persönlichkeiten entwickelt haben, bleibt es immer ein Teil von uns.
Ein Teil, der uns verzaubern, beglücken und von engen Vorstellungen befreien kann. Er kann uns aber auch behindern, wenn wir ihn ständig übergehen und missachten.

Aus „Gib mir Zeit“ können Trotz, Widerstand und Resignation werden, aus dem offenen, spielerischen Kind ein verstocktes und trauriges kleines Wesen, das alle unsere „kreativen“ Bemühungen sabotiert, um endlich zu bekommen, was es braucht: Liebe, Freiheit, Raum für seine unbändige Ausdrucksfähigkeit.

Um jedoch zu merken, dass unser inneres Kind (oder eine andere innere „Person“) blockiert, verdrängt oder ausgegrenzt ist, brauchen wir die Fähigkeit uns selbst klar und ohne Vorurteile zu sehen und wahrzunehmen. Wir brauchen Achtsamkeit.

 

Achtsamkeit

Seit einigen Jahren arbeite ich stets damit, Kreativität mit Achtsamkeit zu koppeln. Das hat viele Gründe.

Einer der wichtigsten: Ohne Achtsamkeit merken wir oft nur sehr spät (oder gar nicht), wie es in unserem Inneren aussieht und welcher kreative Rhythmus (welche innere Person) derzeit gebraucht wird und einbezogen werden will. Ohne Achtsamkeit übergehen wir zum Beispiel regelmäßig die Bedürfnisse des Inneren Kindes wie oben beschrieben. Zu unserem eigenen Nachteil.

Auch unsere Achtsamkeit kann als innere Person betrachtet werden, als eine Fähigkeit, die wir im kreativen Prozess dringend brauchen, und die wir üben können. Ich nenne diese innere Person META, weil sie die Fähigkeit hat, den großen Überblick zu wahren, die Meta-Ebene zu sehen, und ohne Identifikation mit irgendeiner Seite zu erkennen, was wirklich gerade geschieht.

 

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Sie entspricht der Instanz, die sich jenseits von alten Geschichten, festen Vorstellungen und eingefahrenen Meinungen darauf besinnt, was die Wahrheit des gegenwärtigen Momentes ist.
Was wir gerade wirklich fühlen, spüren, sehen, hören.
Was gerade wirklich Da Ist.

Sie kennt die anderen Mitglieder der kreativen Teams und sie erkennt auch das Bedürfnis nach einem Rhythmuswechsel. Ist uns der erforderliche Rhythmus nicht bekannt, weil er zu lange unterdrückt war (oder nie entwickelt wurde), hilft sie uns ins Unbekannte zu gehen und ohne feste Wegmarken neue Landschaften zu erkunden.

Eine Art mit dieser Fähigkeit in Kontakt zu kommen ist es, zu meditieren, das heißt, eine Form der Meditation zu üben, die uns für die Realität des gegenwärtigen Momentes öffnet und sensibilisiert.

Auch viele der Übungen, die ich hier und in meinem Buch vorstelle, haben die Absicht, uns – bevor wir uns einer kreativen Tätigkeit zuwenden – mit Meta in Kontakt zu bringen.

 

Der Abenteuerweg

Unsere Kreativität findet ein ideales Feld in uns vor, wenn wir unser Inneres Kind lieben und leben lassen, und wenn wir uns um wachsenden Achtsamkeit bemühen. Geleitet von diesen beiden absolut wahrhaftigen und immens mutigen inneren Gestalten sind wir bereit für den Abenteuerweg, den uns jede wirklich kreative Betätigung zumutet…

Weitere Teammitglieder werde ich später vorstellen!

Und ich freue mich, von euren Erfahrungen mit dem Kind und eurer achtsamen Instanz zu hören. Jeder von uns macht andere Erfahrungen, aber die Prinzipien, um die es geht, sind immer die gleichen!

Die Rhythmen der Kreativität

Wie lange ich schon einen neuen Beitrag schreiben wollte und es dennoch nicht tat… Lange!
Aber es gab zu viel zu tun und der Widerstand war zu groß.

Dann reichte es mir, und ich nahm mir die Zeit, meinen Widerstand genauer zu erkunden.
Dabei stieß ich im Inneren auf dieses Mädchen:

 

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Gib mir Zeit, sagte sie, ich kann und will jetzt nicht schreiben!

Da sah ich plötzlich die letzten Wochen wie einen Film an mir vorbeiziehen: Die vielen spannenden Jobs, die Reisen, die Projekte, die Ideen…

Und  ich sah, dass dieses Mädchen immer brav mitgelaufen war – zum Schluss wie diese müden kleinen Kinder, die von der Mutter mit festem Griff (und stets im Eiltempo) durch Warenhäuser, Einkaufszonen und zum Bus geschleppt werden, und die vor Müdigkeit schon ganz grau sind.

Okay, ich habe ihr Zeit gegeben,
und weil sie immer noch nicht schreiben will,
darf sie jetzt malen oder alte Zeichnungen von meinem iPad exportieren, damit ich sie hier einfügen kann.

 

Zum Beispiel dieses Urlaubsfoto von mir:

 

IMG_3412 Es ist schon älter und stell meinen ersten Versuch dar, mit Hilfe eines Fotos eine Zeichnung anzufertigen. Sowas macht man im Urlaub, weil man da plötzlich bergeweise Zeit hat.

Und da ich in ein paar Tagen an denselben Ort fahre, Urlaub machen, passt es natürlich richtig gut!

Außerdem wollte ich dringend etwas schreiben, bevor ich schon wieder wegfahre!
Was ich hiermit tue.
Prima!
Zwei Fliegen mit einer Klappe!

 

Und so sah dann das fertige Bild aus:

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Wie immer gefällt es mir jetzt, da so viel Zeit vergangen ist, richtig gut…

Und da auch seit dem letzten Dienstag-Malabend so viel Zeit vergangen ist (eine ganze Woche…), erinnere ich alle Mit-Maler daran, dass heute Dienstag ist.

Auch mich selbst muss ich heute daran  erinnern – es fällt mir gerade schwer, dem inneren Mädchen vom obigen Bild (die ja so gerne malen will) Raum zu geben und mein Gehör zu schenken… Aber heute Abend bin ich mit euch allen (und euren inneren Mal-Kindern) verabredet!

 

IMG_3415Als ich heute morgen erforschte, was mich vom Blog-Schreiben abhält, wurde mir wieder einmal klar, dass unsere Kreativität viele verschiedene Rhythmen hat. Stille und langsame, oberflächlich flirrende, scheinbar stagnierende, und auch sehr eifrige, auf ein äußeres Zeit gerichtete.

Diese eifrige Weise kreativ zu sein hat mich die letzten Wochen komplett beherrscht.

Zum Nachteil der ruhigeren, tieferen Modi… zum Nachteil des kreativen Kindes, das nicht nur brav arbeitet, sondern mit völlig neuen Impulsen aufwartet. Zum Beispiel der Impuls, diesen Blog mit Zeichnungen zu füllen.

Zeichnen um zu Bloggen (und nicht immer das Schreiben in den Vordergrund stellen).

Danke, mein Schatz!

 


Die Karten, nächstes Kapitel

Und jetzt noch ein kleiner Blick auf eines der Projekte, die mich in letzter Zeit  so extrem in Beschlag genommen haben:
Die Kreativ-Karten sind beim Drucker!
Inklusive einer hübschen Box, die wir noch in letzter Minute entworfen haben.
Und spätestes Anfang Oktober könnt ihr eure Kartensets hier bei mir erwerben!

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Bild: Christine Hummler