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Kreativität und das ziellose Ziel

In einem Interview mit dem Titel The Art of Being Present (die Kunst, präsent zu sein) sagt die amerikanische Komponistin,  Sängerin, Choreografin und Filmemacherin Meredith Monk:

Kunst zu machen kam mir immer vor, wie ein Sprung von einem Felsen. Am Anfang eines jeden neuen Werks – und am Anfang eines jeden Arbeitstages – liegt das Unbekannte.
Künstler zu sein bedeutet, unsicher zu sein, Fragen zu stellen,  durch die Gegend zu taumeln mit einer minimalen Ahnung davon, was sich letztlich manifestieren wird… Und es bedeutet, die Angst zu ertragen, tief im Unbekannten auszuhängen.
Wenn Neugier und Interesse wichtiger werden als das Unbehagen, wird das Mysterium zu einer reinen Freude und seine Erforschung zu einer lebhaften, dynamischen Erfahrung.

Wie beim Meditieren strebt der Künstler an, immer wieder neu zu beginnen, frei von alten Lösungen, von Erfolg und Scheitern. Man beginnt mit Leere, ohne einen konzeptuellen Rahmen, der die natürlichen Impulse filtern würde, und ohne ein erkennbares ‚Endprodukt‘ im Sinn. Stattdessen lässt man sich einfach auf den Prozess ein, tritt beiseite und mischt sich nicht in das entstehende Werk ein.“

Das klingt super,
und es klingt auch genauso, wie es sich anfühlt, wenn man sich dem kreativen Fluss anvertraut. Mit anderen Worten: es klingt wie ein wunderbares Ziel, eine hehre Aufgabe…

…aber wie erreicht man dieses Ziel, bei dem es ja gerade darum geht, alle Ziele loszulassen?


Umschalten

Einfach:
Man erreicht es, indem man übt, immer wieder in den kreativen Modus umzuschalten (bis es einem zur zweiten Natur geworden ist). Der kreative Modus ist eigentlich nichts Besonderes für uns. Er ist Teil unserer Grundausstattung als Menschen, immer präsent, näher an unserem Sein als alles, was wir später im Leben gelernt haben. Aber wir sind es gewohnt, ihn zu überlagern:

– mit festen Konzepten (einem konzeptuellen Rahmen, der die natürlichen Impulse filtern würde)
– mit starren Zielen und Absichten (mit einem erkennbaren „Endprodukt“ im Sinn)
– mit engen Ansprüchen und Urteilen (alten Lösungen, alten Vorstellungen von Erfolg und Scheitern)

Um unseren kreativen Modus wieder zu erleben, dürfen wir alle diese Gewohnheiten einen Moment loslassen und uns ganz auf den gegenwärtigen Augenblick konzentrieren. Wir fühlen zu uns hin, machen Kontakt mit dem, was immer schon da ist: dem Atem, den Sinnen, mit dem, was Jetzt Ist.

Das ist das Paradox der Kreativität: Indem wir auf uns und den gegenwärtigen Moment zugehen, treten wir beiseite. In unserem tiefsten Kern finden wir kein Ich, sondern einen Tanz von Stille, von Bewegung, von Farben und Energien. Einen Tanz, der sich tanzen will. Eine Stille, die sich ausbreiten will.

Das ist der kreative Modus, und wir können ihm vertrauen lernen!


Die neuen Inspirationskarten

Seit einigen Wochen bin ich intensiv mit der Entwicklung der Inspirationskarten beschäftigt, von denen ich hier schon gesprochen hatte.
Es wird ein Satz aus 32 Karten, jede mit einem anderen Bild und jede mit einer anderen kreativen Inspiration von Michele Cassou oder von mir.

Diese Inspirationen helfen einem, wieder in den kreativen Modus zurückzufinden

– wenn man nicht weiß, wie man anfangen soll,
– wenn man blockiert ist und nicht weiter weiß,
– wenn der Kopf mal wieder den kreativen Prozess regiert,
– wenn Widerstände in Form von Hektik, Langeweile, Ungeduld, Zweifel, Negativität, Kritiksucht und Perfektionismus den Zugang zum kreativen Modus blockieren,
–  wenn alles wichtiger erscheint als der gegenwärtige Moment, unsere Sinne, unsere feinsten Wahrnehmungen und Ausdrucksimpulse, dieses eine kostbare Leben.

Kurz: Wenn wir mal wieder einen kleinen, ermutigenden, positiven Tritt in den Allerwertesten brauchen.

Das ist gut beim kreativen Schaffen,
und das ist gut im Leben – unserem größten kreativen Projekt überhaupt!

 

Die Karten kaufen

Kadde

Das Kartenset sollte etwa ab Mitte September fertig sein und kann dann bei mir bestellt werden.

In meinem nächsten Beitrag werde ich ein paar fertige Karten vorstellen und etwas zu Preisen, günstigen Vorbestellungen, Mengenrabatt usw. sagen.

Außerdem suche ich jemand Zuverlässigen, der/die mir hilft, die Karten an den Mann/die Frau zu bringen.

Interesse?
Dann melde dich bitte per E-Mail bei mir!

Und: Dienstag wird wieder gemalt!
Nutze das kreative Feld wenn du magst, dort, wo du bist.